Bonn – Viele lachen darüber, aber es ist kein Spaß! Schon zehn Autobesitzer wurden Opfer von Mehlattacken. Ein Unbekannter kippte das weiße Pulver über die geparkten Fahrzeuge. Fatal: Das Mehl drang in die Lüftungen, die Schlitzen der Türdichtungen und sogar bis in den Wageninnenraum.
Letztes Opfer des „Mehl-Monsters“: der silberne Peugeot von Stefanie R. „Ein unglaubliche Sauerei“, schimpft die junge Frau aus Alfter, Staffelsgasse.
„Mein Auto, das auch noch direkt vor unserem Haus parkte, war am Morgen auf der kompletten Fahrerseite voll von Mehl. Das Zeug hat sich überall festgesetzt - widerlich.“
Inzwischen liegen der Polizei Anzeigen von zehn Geschädigten vor. Bei einigen Fahrzeugen drang das ausgestreute Mehl laut Polizei bis ins Innere. Dadurch wurden Aggregate beschädigt. „Hohe Reparaturkosten waren die Folge“, so Sprecherin Daniela Lindemann. Die Kripo ermittelt wegen des Verdachts der Sachbeschädigung.
„Der vermeintliche Spaß kann teuer werden“, stellt Lindemann klar. „Neben den entstandenen Reparaturkosten, die zu begleichen sind, drohen strafrechtliche Konsequenzen.“
Das „Mehl-Monster“: Es treibt bereits seit dem 11. April sein Unwesen, schlägt meist nachts in Bonn-Lessenich, Duisdorf sowie Alfter zu. „Vor zwei Wochen war das Auto meines Mannes betroffen“, erzählt Stefanie R., „sowie die Pkw diverser Nachbarn. Mann kann nur von Glück sagen, dass es nicht geregnet hat.“
Igitt! Bei Feuchtigkeit wäre das Pulver zu festen Klumpen geworden, hätte Lüftungen & Co. vermutlich total verstopft.
„In der Lüftung sind ganz viele kleine Schächte und gebogenen Kunststoffrohre - da bekommt man das Mehl ganz schlecht raus“, erklärt Filippos Liontis, Kfz-Meister beim Autoexperten „ATU“. „Wenn man die Lüftung anmacht, kann es bei einigen Automodellen sogar bis in den Innenraum gelangen.“
Die Bonner Polizei hofft jetzt auf Hinweise zum „Mehl-Monster“ unter Telefon 1 50.