Großeinsatz in NRW„Car-Freitag“: Polizei geht rigoros gegen Auto-Poser vor

Eine Polizistin kontrolliert am „Car-Freitag“ im April 2019 die Reifen bei einem getunten Auto.

Wie aus diesem Symbolfoto aus 2019 zu sehen, kontrollierte die Bochumer Polizei am „Car-Freitag“ (15. April 2022) zahlreiche Autos von Tuning-Fans.

Den Karfreitag nutzen viele Tuning-Fans immer wieder für große Treffen – und feiern ihren eigenen „Car-Freitag“. Die Polizei in NRW ist dabei in vielen Städten rigoros gegen Vorstöße vorgegangen.

Beim sogenannten „Car-Friday“ kommen regelmäßig viele Fans der Tuning-Szene zusammen, um sich gegenseitig ihre PS-starken Boliden zu präsentieren.

Oftmals schlagen sie dabei jedoch über die Stränge. In vielen Städten in NRW waren deshalb am Freitag (15. April 2022) großangelegte Kontrollen angesagt.

Bochum: Polizei kontrolliert dutzende Autos

Der „Car-Freitag“ am beliebten Bochumer Treffpunkt der Tuning-Szene an der BAB 40 an der Abfahrt Dückerweg begann gegen 10.30 Uhr. Circa 250 Autos aus dem Bereich der Tuning-Szene wurden von der Bochumer Polizei gezählt und 55 davon intensiv überprüft. Einige der Tuning-Fans hatten sich also schon zu Beginn der Osterfeiertage ein „Ei ins Nest gelegt“.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Denn die Einsatzkräfte wurden bei vielen Tuning-Fahrzeugen fündig – insgesamt wurden bei 45 Autos Mängel festgestellt. In 21 Fällen war die Betriebserlaubnis bereits erloschen, einem Autofahrer wurde zudem die Weiterfahrt untersagt. Ein weiterer Fahrer musste sein Kfz im Bereich des Fahrwerkes „zurückbauen“, um den Parkplatz am Dückerweg wieder verlassen zu können.

Darüber hinaus wurden im Bereich des Tuningtreffens an verschiedenen Örtlichkeiten Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. 212 Autofahrerinnen und Autofahrer mussten danach ein Verwarngeld zahlen – außerdem wurden 20 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Verstöße, die zu einem Fahrverbot geführt hätten, gab es allerdings keine. Gegen 18 Uhr war das Treffen beendet.

Unna: Polizei verzeichnet 342 Verstöße an „Car-Freitag“

Auch im Landkreis Unna wurden die Kontrollen am „Car-Friday“ deutlich verschärft. Insgesamt zählte die Polizei 342 Verstöße, ein Auto wurde von den Beamten und Beamtinnen sichergestellt.

Bei den Ordnungswidrigkeitenanzeigen und Verwarnungsgeldern handelte es sich neben Handy-, Gurt- und Lichtverstößen hauptsächlich um Geschwindigkeitsüberschreitungen. Trauriger Spitzenreiter war ein Verkehrsteilnehmer auf der Lüdinghauser Straße in Selm, der mit 107 statt der erlaubten 50 Kilometern pro Stunde unterwegs war.

„Die gute Nachricht: Es gilt festzustellen, dass wir kein Hotspot für illegale Auto-Rennen und die damit einhergehende Raser-, Tuner- und Poserszene sind. Damit das so bleibt, behalten wir die Lage in den Gemeinden und Städten im Kreis Unna ganz genau im Blick und führen regelmäßig und unangekündigt Schwerpunkteinsätze dieser Art durch – nicht nur zu ‚Car-Freitag‘. Denn zum Schutze aller Verkehrsteilnehmenden verfolgen wir eine Null-Toleranz-Strategie und ahnden dementsprechend konsequent Verkehrsverstöße“, betont Einsatzleiter Martin Wolf, Polizeihauptkommissar beim Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Unna. (nb)