Düsseldorf – Sie behält in der Corona-Pandemie schon von Berufs wegen meist einen kühlen Kopf und spricht aus, was vielen NRW-Bürgern auf der Seele brennt: Die Essener Notärztin und Bloggerin Dr. Carola Holzner – bekannt als „Doc Caro“. Sie hat am Dienstagabend (30. März) NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ordentlich eingeheizt. Es hagelte harte Kritik.

1. „Doc Caro“ kritisiert bei Markus Lanz NRW- und Bundespolitik in der Corona-Krise
2. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat „Doc Caro“ besonders im Visier
3. Essener Notärztin „Doc Caro“ verlangt ein Pandemie-Konzept

Am Dienstag, 30. März, argumentierte „Doc Caro“ bei Markus Lanz im ZDF nicht nur als Oberärztin der Zentralen Notaufnahme Nord am Uniklinikum Essen, sondern auch als Mutter. Und zwar als Mutter von Grundschulkindern, die von der Schulpolitik des Landes NRW in Corona-Zeiten nur noch genervt ist.

Bei Lanz: „Doc Caro“ kritisiert NRW-Schulpolitik und Armin Laschet

Als Armin Laschet sagt: „Die Tests sind da, sie sind jetzt schon in den meisten Schulen. In jeder Schule“, kontert die Medizinerin: „Also meine Kinder wurden in der Schule nicht geimpft…“.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen bei Kindern fragte „Doc Caro“ in Richtung Armin Laschet: „Und dann ist das Konzept nicht ‚Schule zu‘? Eine Stadt, die Schulen schließen will, darf das nicht, weil kein Konzept vorliegt?! Das versteh‘ ich nicht als Mutter.“

Sie führt Duisburg an, das aktuell einen Inzidenzwert von mehr als 160 habe. „Als sie’s beantragt haben, hatten sie weniger“, sagt Laschet darauf und verspricht, sich „sehr sorgsam mit den Schulen zu beschäftigen“.

Notärztin aus NRW kritisiert ewiges Hin und Her in der Corona-Pandemie

Dr. Carola Holzner ist das zu wenig – ihr fehlt ein einheitliches Vorgehen. Schwierig angesichts der Uneinigkeit zwischen Kanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Laschet.

„Die Leute wollen ein Konzept“, schließlich wüsste man „nicht mehr, was gilt und woran man sich halten soll. Öffnen wir? Schließen wir? Ab welcher Inzidenz gilt was?“

Vor einiger Zeit hatte die Notärztin „Doc Caro“ den Begriff „mütend“ benutzt. Müde und wütend sei sie angesichts des Hin und Hers in der Corona-Pandemie. Und das war auch bei Markus Lanz im Studio zu spüren.

„Doc Caro“ mahnt: „Müssen zusehen, dass wir nicht untergehen“

Als Otto Normalbürger möchte sie einfach wissen, welchen Pandemie-Plan die Politiker verfolgen würden: „Hier wird Parteipolitik gemacht und Wahlkampf“, sagt die Notfallmedizinerin.

„Wir sind in der nächsten Welle, viele Krankenhäuser sind wieder voll. Wir müssen sehen, dass wir nicht untergehen – das ist das Konzept.“ (smo)