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Drogen, Sex und LärmSee-Zoff in Düsseldorf schlägt hohe Wellen

Der Angermunder See im August 2018.

Das Na­tur­pa­ra­dies An­ger­mun­der Bag­ger­see in Düsseldorf, fotografiert 2018.

Um den Angermunder See in Düsseldorf, der an und für sich das reinste Badeparadies sein könnte, gibt es einmal mehr Wirbel.

von Marion Steeger  (MS)

Alle freuen sich auf den Frühling. Alle? Die Anlieger des Angermunder Sees befürchten jetzt schon Schlimmes – nicht nur, was randalierende Besucher angeht.

Auch Pläne der Stadt Düsseldorf haben erst für eine Online-Petition, dann für einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller gesorgt.

Düsseldorf: Angermunder See galt als Sextreffpunkt

Schon 2018 schlugen die Wellen hoch: Der See als Sextreffpunkt sorgte bei Badegästen und Anwohnern für heiße Diskussionen, das Ordnungsamt war eingeschaltet. Doch die kühle Oase bei Düsseldorf zieht im warmen Monaten neben Düsseldorfern auch viele „Fans“ aus dem Ruhrgebiet an. Folge: Lärm, Müll, Wildpinkler, Drogenpartys und Parkchaos. Und das im beziehungsweise am Landschaftsschutzgebiet.

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Dazu noch jede Menge Besucher, die sich ins kühle Nass stürzten. Doch das ist hier nun mal verboten, weil gefährlich. Reaktion der Landeshauptstadt Düsseldorf: Die Untere Naturschutzbehörde tüftelte ein Konzept aus, damit endlich Ruhe am eigentlich so beschaulichen Baggersee einkehrt.

Doch dieses Konzept ließ die Wellen dann richtig hochschlagen. Der Plan: Im Osten soll der See zum streng geschützten Naturschutzgebiet werden, in weiten Bereichen im Norden kämen Angler zu ihrem Recht. „Der westliche Seeteil und Teile des südlichen Ufers werden für eine ruhige Freizeitnutzung des dort ansässigen Surfclubs Angermund vorgesehen“, so die Vorlage.

Angermunder See in Düsseldorf: Bürgerinitiative mit klaren Forderungen

Doch auch das schmeckt vielen Angermundern nicht. Eine Petition der Bürgerinitiative „Angermunder See – Besser für alle!“ mit inzwischen 1121 Unterstützenden ging an den Start. Mit klaren Forderungen an Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: Erhalt des Sees in der jetzigen Form, Schwimmerlaubnis für alle, keine Betretungs- und Liegeverbote, keine Anglerzone, kein kostenpflichtiges Freibad. Denn: „Die in Zusammenhang mit der bisherigen Nutzung des Sees entstandenen Probleme können auch anders gelöst werden.“

Aktuell gibt es Druck auch durch einen Offenen Brief an Keller. 60 Anwohner wehren sich ebenfalls gegen die Pläne der Stadt. 95 Prozent der Besucher machten keine Probleme. Mehr Mülleimer und mehr Kontrollen reichten, um die Situation zu klären, so die Unterzeichner. In Angermund redet man eben mit – so auch beim Projekt RRX der Deutschen Bahn. Dazu gibt es ebenfalls eine Initiative, dort wird für Schallschutz und gegen Bahnlärm gekämpft.