Kurz nach Putz-AktionKölns dreckigste Haltestelle – ein Ekel-Detail fällt trotzdem sofort auf

Ortsbesuch nach der Putz-Aktion am Hansaring – wie sieht Kölns dreckigste Haltestelle eine Woche später aus?

von Thomas Werner  (tw)

Dieser Einsatz war dringend überfällig! In der vergangenen Woche war eine der dreckigsten Haltestellen Kölns gründlich gereinigt worden – die am Hansaring!

Am Dienstagmorgen (15. Oktober 2024) um 4 Uhr rückte die Firma Merbeck Gebäudeservice aus Riehl an, am Mittwoch (16. Oktober) ging die Aktion weiter. Treppen wurden gereinigt, Fassaden geputzt und mit ordentlich Handarbeit einer der schwersten Fälle auf kölschem Boden auf Vordermann gebracht.

Kölner Hansaring gilt in Sachen Sauberkeit als eine der Problem-Haltestellen

Allerdings: Das Ganze nicht auf Drängen der Stadt, der KVB oder der Deutschen Bahn, sondern in Eigeninitiative. Die Firma nimmt sich in regelmäßigen Abständen dreckige Orte der Stadt vor.

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Wie sieht die Haltestelle eine Woche später aus? EXPRESS.de war am Mittwoch (23. Oktober 2024) vor Ort.

Was sofort auffällt: Ein Ekel-Detail, das die Lage vor Ort schon eine gefühlte Ewigkeit dominiert, lässt sich nicht so einfach wegputzen – der Geruch! Als die Türen der KVB-Linie 12 aufgehen, geht in der unteren Ebene am Hansaring direkt die ungeliebte Geruch-Mischung aus Urin, Alkohol und Drogen in die Nase.

Aber: Die Fassaden, die von der Firma vor allem von Graffitis befreit wurden, sehen tatsächlich deutlich einladender aus. Der Müll an den Treppenaufgängen wird dagegen schon wieder mehr. Das war aber auch nicht anders zu erwarten – eine dauerhafte, nachhaltige Säuberung erscheint ohnehin unrealistisch. Dafür müsste viel regelmäßiger angerückt werden.

Müll und ein verdrecktes Fahrrad an der Haltestelle Hansaring in Köln.

Müll und verdreckte Fahrräder – nur zwei der Probleme am Hansaring.

Für die Sauberkeit der Haltestellen ist in Köln die KVB zuständig, die dafür Spezialfirmen engagiert. Laut KVB werden die Haltestellen in unterschiedlichen Intervallen gereinigt – größere und viel genutzte meist einmal pro Woche.

Gut 40 Reinigungskräfte gibt es, sie sind jede Nacht unterwegs, meist zwischen 22 Uhr und 5 Uhr.

Laut KVB wird es aber immer schwieriger, den eigenen Anspruch der Sauberkeit zu erfüllen, da u.a. der weggeworfene Müll mehr werde. Man stelle fest, dass es einen „Anstieg von Verunreinigungen durch Menschen mit persönlichen Problemen (Obdachlose, Drogenanhängige)“ gebe, so ein Sprecher gegenüber t-online. Und: „Leider werden Haltestellen immer wieder als öffentliche Toiletten missbraucht“, heißt es auf der KVB-Homepage.

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Am Hansaring wird das an fast jeder Ecke deutlich: Kaputte Glasflaschen, verdreckte Fahrräder, Zigarettenstummel, Essensreste oder Verpackungen dominieren an vielen Stellen das Bild. Was auffällt: Während es an den KVB-Gleisen unten vor allem stinkt, ist es oben an den Gleisen der Deutschen Bahn deutlich dreckiger.

Die Sauberkeit an den Haltestellen in Köln – ein Thema, das seit Jahren besteht und im Gespräch bleiben wird. Die Putz-Aktion am Hansaring hat zumindest Idealismus und Initiative gezeigt – ob das zu einer Verbesserung führt, liegt (auch) in der Hand jedes Einzelnen.