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Senioren-FalleErst Essen gebracht und dann geklaut
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Düsseldorf/Neuss – Dreister geht es kaum: Mitglieder einer kriminellen Familie haben sich bei einem Essens-Lieferservice für Senioren anstellen lassen.
Nur, um potenzielle Opfer zu identifizieren. Die Gangster bestahlen sie – oder brachen sogar in die Wohnungen ein.
„Essen auf Rädern“ ist für viele Senioren die einzige Möglichkeit, noch in den eigenen vier Wänden zu leben, auch wenn man sich selbst nicht mehr versorgen kann.
Doch das Vertrauen in diese Lieferdienste ist bei Senioren in Düsseldorf, in Neuss und im Kreis Mettmann jetzt erschüttert.
Es handelt sich um eine sechsköpfige Bande
Donnerstag gab die Polizei im Rhein-Kreis Neuss bekannt, dass sie eine Bande von sechs serbischstämmigen Männern und Frauen ausgehoben hat, die diesen Service nutzten, um Opfer für ihre Diebstähle und Einbrüche zu finden.
Mindestens 22 Taten (zehn in Düsseldorf, sieben in Neuss, fünf weiter in Ratingen, Hilden und Erkrath) rechnet Staatsanwalt Alexander Dierselhuis (Abteilung Organisierte Kriminalität) den vier Männern und zwei Frauen zu.
„Die Ermittlungen begannen bereits im Juli 2014“, erklärt Kriminalhauptkommissar Detlef Sievers. Eine Frau meldete sich bei der Polizei. Sie habe abends einen Anruf des Lieferdienstes bekommen.
Als der Mann im Krankenhaus lag brachen die Täter ein
Die fragten nach, wo ihre Nachbarin sei, die man immer beliefere. Als die Frau sagte, dass ihre Nachbarin im Krankenhaus sei, dauerte es nicht mehr lange bis zum Einbruch.
Über die Handynummer des Anrufers und mit Hilfe des Lieferservices kam man Bane Jovanovic (27) auf die Spur. Der in Düsseldorf aufgewachsene Serbe war so etwas wie der Kopf der Familienbande.
Fünf seiner Verwandten und ein Bekannter waren mit der Masche aktiv. Vier davon wurden am Dienstag in Garath verhaftet. Jovanovic und sein Komplize Boban Veljkovic sind flüchtig.
Sie besuchten die Senioren, lenkten die alten Menschen ab, um sie zu bestehlen. Wenn sie wussten, dass die Senioren nicht zu Hause sind, brachen sie ein. Von der Beute (über 100.000 Euro) kauften sie dicke Autos oder gingen in Spielcasinos.
Einer alten Dame entwendeten sie die EC-Karte, hoben 1700 Euro ab – alles was die Rentnerin für ihren Enkel gespart hatte. „So etwas Perfides habe ich in meiner Karriere noch nicht gesehen“, sagt Sievers.