Kurz nach Droh-MailAttacke auf Moschee in Köln – Polizei nimmt Mann (29) sofort fest

KVB-Bahn fährt am Kölner Chlodwigplatz ab.

Etwa am Kölner Chlodwigplatz, hier ein Foto aus dem September 2024, liegt die Veysel Karani-Moschee. Dort sorgte ein 29-jähriger Mann für Verwüstung.

Eine Attacke auf die Moschee am Kölner Chlodwigplatz beschäftigt jetzt die Polizei.

von Thomas Werner  (tw)

Mit „Blut an den Händen“ wird sprachlich normalerweise die Schuld am Tod von Menschen assoziiert. Ganz so schlimm ist es bei einer Attacke auf eine Moschee in Köln am frühen Dienstagmorgen (28. Januar 2025) nicht gekommen. Dennoch hatte der Tatverdächtige Blut an den Händen – diesmal jedoch im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Aktion des 29-Jährigen galt aber nicht der Zentralmoschee an der Venloer Straße. Er steht stattdessen im Verdacht, die Glasscheiben der Eingangstüren der Veysel Karani-Moschee beschädigt und die Innenräume durchwühlt zu haben. Das muslimische Gebetshaus befindet sich am Chlodwigplatz.

Attacke galt nicht der Kölner Zentralmoschee, sondern der am Chlodwigplatz

Hinweise eines Passanten hatte die Kölner Polizei gegen 4 Uhr nachts bekommen. Er hatte einen „Schaden an der Eingangstür der Moschee mit frischen Blutanhaftungen gemeldet“, wie ein Sprecher der Polizei am Nachmittag erklärte.

Alles zum Thema Chlodwigplatz

Später war der tatverdächtige 29-Jährige im unmittelbaren Nahbereich der Moschee von einer Streife angetroffen worden. Laut Polizei soll er stark alkoholisiert gewesen sein. „Er hatte Schnittverletzungen an den Händen und leistete bei seiner Überprüfung Widerstand, worauf die Polizisten ihn festnahmen. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt“, so der Sprecher.

Erst am vergangenen Freitag hatte es Wirbel in Köln gegeben: Wegen einer Droh-Mail an die Moschee hatte die Kölner Polizei die Präsenz an der Venloer Straße zeitweise erhöht. Eine akute Gefährdungslage hatte sich aber letztlich nicht gezeigt.

Zu den genauen Hintergründen der Tat am Chlodwigplatz ist bisher nichts bekannt. Der Verdächtige hat laut Polizei keinen festen Wohnsitz, ist aber bisher nicht wegen staatsschutzrelevanter Straftaten in Erscheinung getreten.

Ob er tatsächlich im Zusammenhang mit dem Vorfall steht, ist Gegenstand laufender Ermittlungen, die mit Blick auf die Tatörtlichkeit vom Staatsschutz der Polizei Köln geführt werden.

Um den Fall aufklären zu können, hofft die Polizei auch auf Hinweise möglicher Zeuginnen und Zeugen. Wer hat in der Nacht etwas gesehen? Hinweise nimmt die Polizei Köln unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.