Zum Start in die Jubiläumssession hat das Reiter-Korps Jan von Werth erstmals das „Jan un Griet“-Paar öffentlich proklamiert. Zudem feiert auch ein Jugend-Paar Premiere. Die Feier sorgte für große Emotionen.
Premiere nach 100 JahrenFeuerwerk auf der Severinstorburg in Köln – das steckte dahinter
Was für ein fulminanter Auftakt ins Jubiläum. Die Session ist noch nicht gestartet, da sorgt das Reiter-Korps Jan von Werth bereits für den ersten Höhepunkt. Am Freitagabend (8. November 2024) wurde erstmals in der Vereinsgeschichte das „Jan un Griet“-Paar öffentlich auf dem Chlodwigplatz proklamiert.
„Ein Jahrhundert Reiter-Korps, das möchten wir nicht hinter verschlossenen Türen feiern, sondern zusammen mit allen Kölnerinnen und Kölnern“, betonte der neue Vorsitzende und Korpskommandant Horst Köhler im EXPRESS.de-Gespräch.
100 Jahre Reiter-Korps Jan von Werth: Novum zum Jubiläum
Den ersten Applaus vom jecken Publikum gab es für das Feuerwerk, was die Severinstorburg in die Farben von Jan von Werth tauchte. Präsident Stefan Kühnapfel begrüßte das jecke Publikum.
Mit dem Aufzug des Reiter-Korps zog auch das designierte Kölner Dreigestirn mit auf die Bühne. „Wenn das für uns als designiertes Dreigestirn der Vorgeschmack auf den 11.11. auf dem Heumarkt ist, dann steigt die Freude nur noch mehr. Wir sind glücklich, dass wir ein Teil dieser nicht nur würdigen, sondern auch tollen Veranstaltung sein dürfen“, betonte der designierte Prinz René (Klöver).
Als „großartig“ lobte er die Premiere des ersten Jugend-„Jan un Griet“-Paares Severin Lupp (17) und Charlotte Baum (15). „Wir reden immer davon, die 15- bis 20-Jährigen in den Karneval zu holen. Wäre es dann nicht schön, in jeder Session eins zu proklamieren, anstatt nur einmalig in der Jubiläumssession?“ Als Antwort erhielt der designierte Prinz lautstarken Applaus.
Seit 1949 proklamiert Jan von Werth das „Jan un Griet“-Paar, aber nie zuvor durfte die breite Öffentlichkeit an dieser Veranstaltung teilnehmen. Neben den Blauen und den Roten Funken machte die Bürgergarde blau-gold, die Altstädter und die Nippeser Bürgerwehr ihre Aufwartung. Der Treue Husar, der ebenfalls in dieser Session sein 100-jähriges Bestehen feiert, überraschte die beiden „Jan un Griet“-Paare mit einem spontanen Spalier auf dem Chlodwigplatz.
Als Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und Nadine Krahforst vom literarischen Komitee auf die Bühne kamen, wurde es auf dem Chlodwigplatz mucksmäuschenstill. „Ein Jubiläumsjahr eignet sich immer vortrefflich dazu, etwas auszuprobieren. Der Jugend eine Chance zu geben, ist ein ganz wichtiges Signal. Daher sollte die Proklamation eines Jugend-‚Jan un Griet‘-Paares nicht einmalig sein“, unterstrich Kuckelkorn.
Die beiden Nachwuchs-Jecken möchten in der Session alle daran erinnern, wie wichtig „Zusammenhalt und Herzlichkeit“ sind. „Im Fastelovend wie im Leben zählt nicht der Einzelne, sondern die Gemeinschaft.“ Anschließend wurden Christian und Verena Bergsch proklamiert.
„Eure Freunde bezeichnen euch als Tausendsassa. Ihr seid sehr sozial engagiert, setzt euch unter anderem für Kinder in Not ein. Darüber hinaus seid ihr total zuverlässig und gesellig.“ Für jede Menge Lacher sorgte Kuckelkorn, als er die Aussage der beiden, dass ihre Kinder in der Mitte des Reiter-Korps geboren worden seien, näher erklärt haben wollte. „Wie muss ich mir das vorstellen?“, fragte er grinsend.
Im EXPRESS.de-Gespräch bedankte sich das „Jan un Griet“-Paar bei den vielen Jecken vor Ort. „Für uns war es nicht nur ein tolles Erlebnis, auf dem Chlodwigplatz einziehen zu dürfen und vor der Kulisse der Severinstorburg proklamiert zu werden, sondern es war ein absoluter Gänsehaut-Moment, den wir so schnell nicht vergessen werden.“
Bevor die Boore musikalisch für den krönenden Abschluss dieser so besonderen Proklamation sorgten, ernannte Korps-Kommandant und Vorsitzender Horst Köhler seinen langjährigen Vorgänger Frank Breuer zum Ehrenvorsitzenden der Gesellschaft. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker schaute beim Spektakel vorbei.