Gefälle zwischen Ost und West und das Ruhrgebiet als doppeltes Schlusslicht: Eine neue Studie zum Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland ist zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.
Neue StudieZwei NRW-Städte traurige Schlusslichter bei Einkommen in ganz Deutschland
Wie hoch liegt das durchschnittliche verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland? Und wie ist es regional verteilt? Mit diesen Fragen hat sich eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung beschäftigt – und ist zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.
Besonders beachtlich: Noch immer gibt es in der Bundesrepublik ein erstaunliches Gefälle zwischen West und Ost sowie Nord und Süd. Und: Nicht etwa in der ehemaligen DDR, sondern im Ruhrgebiet liegen die beiden Städte mit den niedrigsten Einkommen des Landes!
Einkommen in Deutschland: Zwei NRW-Städte sind traurige Schlusslichter
Mit 17.015 Euro ist Gelsenkirchen trauriges Schlusslicht, 17.741 Euro stehen in Duisburg zur Verfügung, das auf Platz zwei rangiert.
Auf der anderen Seite der Tabelle ist Heilbronn (Baden-Württemberg) Spitzenreiter im Einkommensranking aller 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte. Das Pro-Kopf-Einkommen hier: 42.275 Euro. Auf Platz zwei folgte der Landkreis Starnberg mit 38.509 Euro.
Die durchschnittlichen verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen waren bei den beiden Spitzenreitern damit mehr als doppelt so hoch wie bei den Schlusslichtern aus dem Ruhrgebiet. Im Schnitt lag das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen bundesweit der Studie zufolge bei 23.706 Euro.
Studie zeigt: Gefälle zwischen Ost und West existiert auch mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall
Weitere Ergebnisse der Studie: Das Einkommensgefälle von West nach Ost ist auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung nicht verschwunden. So gibt es laut WSI im Osten mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark (24.127 Euro) nur einen Kreis, in dem das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen den Durchschnitt für die Bundesrepublik von 23.706 Euro überschreitet.
In den alten Ländern bestehe zudem ein Nord-Süd-Gefälle. Im Durchschnitt liegt das Pro-Kopf-Einkommen in Bayern und Baden-Württemberg den Eingaben nach etwa 2600 Euro höher als im übrigen Westdeutschland. (tw, mit dpa)