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Zoff eskaliertKarnevals-Bosse attackieren NRW-Entscheidung: „Tritt Ehrenamt mit den Füßen“

Christoph Kuckelkorn(l.) und Hendrik Wüst am Dienstag (14. Dezember) in der Staatskanzlei in Düsseldorf

Christoph Kuckelkorn (.l) und Hendrik Wüst am vergangenen Dienstag in der NRW-Staatskanzlei.

Die Karnevalisten im Rheinland und in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens kritisieren die freiwillige Absage des Indoor-Karnevals scharf.

von Bastian Ebel  (bas)

In einer gemeinsamen Presseerklärung haben 14 Karnevals-Präsidenten der Regionalverbände ihren Unmut über die Presseerklärung in der Düsseldorfer Staatskanzlei vom vergangenen Dienstag (14. Dezember) geäußert.

Pikant: Auch Frank Prömpeler (Festausschuss Aachener Karneval), der gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kölns Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn die Entscheidungen als „gute Maßnahme“ noch mit präsentiert hatte, ist ebenfalls Unterzeichner dieses Schreibens.

NRW-Präsidenten: „Karneval ist nicht abgesagt“

„In weiten Teilen der Öffentlichkeit ist bedauerlicherweise durch die Pressekonferenz am Dienstag in Düsseldorf der Eindruck entstanden, dass der Karneval in NRW abgesagt worden sei. Das ist falsch“, schreiben de Präsidenten.

Sie attackieren die Kommunikation dieses Jecken-Gipfels: „Denn statt klarer Entscheidungen hat die Politik nur einen großen moralischen Druck aufgebaut. Die Entscheidung darüber, ob Veranstaltungen stattfinden, sollen nun die jeweiligen Veranstalter treffen und dafür auch die finanziellen Risiken tragen. Die Unterzeichner fordern von der Landesregierung eine eindeutigere Haltung: Sie soll die Session behördlicherseits untersagen und konkrete finanzielle Zusagen machen.“

Die Präsidenten machen auch klar, dass sie nicht „blauäugig“ durch die Welt laufen würden: „Selbstverständlich sind auch wir der Ansicht, dass die kommende Session aufgrund der unklaren Pandemielage und durch das Auftreten der Omikron-Variante den Karneval im Allgemeinen und Veranstalter sowie Ehrenamtler im Besonderen in den Vereinen vor große Herausforderungen stellt. Der damit verbundenen Verantwortung wollen wir uns nicht entziehen.“ Man habe in diesem Zusammenhang übrigens in den Vereinen und Verbänden zahlreiche impf-Aktionen durchgeführt und damit zur Verbesserung der Pandemie-Lage beigetragen.

Die Ehrenamtler bemängeln, dass sie von der Politik alleine gelassen werden. „Die Verantwortung und das volle Risiko wurden damit auf die Verbände und Gesellschaften übertragen. Statt einer klaren Entscheidung werden die Karnevalisten nun unter enormen moralischen Druck gesetzt und alles, was die Landesregierung im Gegenzug in Aussicht stellt, sind Hilfen aus dem Kulturfonds des Bundes und dem Programm Neustart miteinander des Landes. Konkretere Zusagen gibt es nicht“, zeigen sie sich verärgert.

Ihr Fazit: „Mit Vorgängen wie jenen am Dienstag in der Staatskanzlei tritt sie das Ehrenamt mit Füßen und nimmt den Akteuren die Motivation für ihr Engagement.“