Im Gewahrsam der Polizei in NRW ist ein Mann gestorben. Jetzt haben Staatsanwaltschaft und Polizei weitere Informationen bekannt gegeben.
Drama in NRWMann (25) stirbt in Polizeizelle – Toter obduziert
Wuppertal. Schlimmer Vorfall in den Räumen der Wuppertaler Polizei: Wie am Sonntag (7. November 2021) bekannt wurde, ist bereits Montagmorgen ein Mann (†25) im Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.
Sofort eingeleitete Reanimationsversuche seien fehl geschlagen, heißt es in einem gemeinsamen Bericht von Staatsanwaltschaft und Polizei.
Polizeieinsatz in Wuppertal: Streit unter Geschwistern eskalierte
Demnach wurde am Montag (1. November 2021) gegen 5.20 Uhr eine Streifenwagenbesatzung der Wuppertaler Polizei mittels Handzeichen eines Taxifahrers im Bereich „Döppersberg“ auf streitende Personen aufmerksam gemacht. Diese befanden sich zunächst als Fahrgäste in dem Taxi. „Bei den Streitigkeiten ist es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau gekommen, bei der die Frau verletzt wurde“, so ein Sprecher.
Im weiteren Verlauf wurde bekannt, dass es sich bei dem 25-jährigen Mann und der 34-jährigen Frau um Geschwister handelt. Noch vor der eigentlichen Sachverhaltsaufnahme griff der 25-Jährige plötzlich eine Polizeibeamtin an und versuchte sie zu Boden zu reißen. Der danebenstehende Polizeibeamte versuchte daraufhin den Angreifer ebenfalls zu Boden zu bringen und zu fesseln.
Hiergegen wehrte sich der Mann massiv, in dem er um sich trat und versuchte die Einsatzkräfte zu schlagen. Nur mit Unterstützungskräften gelang es den renitenten 25-Jährigen zu fesseln und in das Gewahrsam der Polizei Wuppertal zu bringen. Bei der Ingewahrsamnahme wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt.
Nach Tod in Wuppertaler Gewahrsam wurde Obduktion angeordnet
Da sich Hinweise darauf ergeben haben, dass der 25-Jährige unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol stand, wurde ihm in den Räumlichkeiten des Polizeigewahrsams eine Blutprobe durch einen Arzt entnommen. Im Verlauf der Blutprobenentnahme verlor der Mann plötzlich das Bewusstsein. Die Reanimation wurde zunächst durch den anwesenden Arzt vorgenommen und im Anschluss durch einen Notarzt des Rettungsdienstes fortgesetzt. Leider blieb die Reanimation erfolglos.
Eine am Mittwoch (3. November 2021) durchgeführte Obduktion des Verstorbenen ergab keinerlei Hinweise auf ein todesursächliches Fremdverschulden oder eine todesursächliche Gewalteinwirkung. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte eine internistische Grunderkrankung im Zusammenwirken mit einem Drogenkonsum den Tod herbeigeführt haben, heißt es in dem Pressebericht.
Ein bereits am Montag eingeleitetes Todesermittlungsverfahren wird aus Neutralitätsgründen durch das Polizeipräsidium Hagen geführt. Der Sprecher: „Dieses Verfahren richtet sich nicht gegen die eingesetzten Polizeibeamten.“ Darüber hinaus wird durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal derzeit gegen eine unbekannte Person ermittelt, welche dem 25-Jährigen die konsumierten Drogen zur Verfügung gestellt hat. (iri)