Die ständigen Streiks sind Geschichte: Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben eine Einigung erzielt.
Einigung erzieltImmer wieder Streiks – jetzt dürfen Bahnfahrende aufatmen!
Pendlerinnen und Pendler können endlich aufatmen!
Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben nach mehr als vier Monaten eine Einigung in ihrem Tarifkonflikt erzielt. Dies teilte die GDL am Montagabend (25. März 2024) mit. Somit wird es keine weiteren Streiks geben.
Details der Einigung noch unklar
Ein Bahnsprecher in Berlin bestätigte die Einigung auf Anfrage. Beide Seiten wollen am Dienstagvormittag in separaten Pressekonferenzen in Berlin über die Details informieren.
Wie der Kompromiss aussehen soll, blieb am Montag zunächst offen. Knackpunkt der Tarifrunde war von Beginn an die Forderung der GDL nach eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiterinnen und -arbeiter von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern.
Bis zum Abschluss der Tarifverhandlungen hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Sowohl die Bahn als auch GDL-Chef Claus Weselsky hatten sich zuletzt zuversichtlich geäußert, zu einer baldigen Lösung im Konflikt zu kommen.
Vor rund einer Woche hatten die Bahn und die GDL dann mitgeteilt, dass sie wieder miteinander sprechen – hinter verschlossenen Türen, und wieder sollten bei Bedarf externe Moderatoren hinzugezogen werden. Ob es sich dabei wie bei der vorigen Gesprächsrunde um den früheren Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Schleswig-Holsteins Innenminister Daniel Günther (beide CDU) handelte, war zunächst unklar.
Ob die Bahn bei den Arbeitsstunden nun vollends eingelenkt hat, blieb am Montag offen. Strittig war darüber hinaus auch die Laufzeit eines künftigen Tarifvertrags. Daneben forderte die GDL ursprünglich 555 Euro mehr pro Monat sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro.
Tarifstreit begann im November
Außerdem wollte die Gewerkschaft auch für die Beschäftigten der Infrastruktur verhandeln, für die es bisher keine GDL-Tarifverträge gibt. Der Kompromissvorschlag der Vermittler vom Februar sah eine schrittweise Anhebung der Löhne und Gehälter um 410 Euro vor. 200 Euro mehr sollte es zum 1. August dieses Jahres geben, 210 weitere Euro zum 1. April 2025. Die Laufzeit des Vertrags hätte 30 Monate betragen.
Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:
Begonnen hatte der Tarifkonflikt Anfang November. Bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte Weselsky die Gespräche als gescheitert und leitete im Dezember eine Urabstimmung über unbefristete Streiks ein. Insgesamt sechs Mal kam es in der Tarifauseinandersetzung zu Arbeitskämpfen. Zwei kürzeren Warnstreiks folgten im Januar zwei mehrtägige Streiks.
Nach den erneut gescheiterten Verhandlungen im Februar verschärfte Weselsky die Maßnahmen: Die Arbeitskämpfe sollten künftig deutlich kurzfristiger angekündigt werden, sodass Bahn und Fahrgästen weniger Zeit bleibt, sich darauf einzustellen. Ein Streik folgte noch nach dem bekannten Muster mit 48 Stunden Vorlauf. Nur wenige Tage später lagen zwischen der Ankündigung und dem Beginn des nächsten Ausstands im Personenverkehr schließlich nur noch 30 Stunden. Mit der Einigung sind weitere Arbeitskämpfe für die Dauer der Vertragslaufzeit aber vom Tisch. (dpa)