Hafen in BarcelonaKreuzfahrtschiff steckte fest, Weiterfahrt nicht erlaubt – Grund waren einige Passagiere

Das Schiff MSC Armonia (rechts) liegt im Hafen von Barcelona, hier im April 2024.

In Barcelona ist ein Kreuzfahrtschiff mit 1500 Gästen an Bord von den Behörden festgesetzt worden.

In Barcelona ist ein Kreuzfahrtschiff mit 1500 Gästen an Bord zum Stehen gekommen. Die Weiterfahrt aus dem Hafen war zunächst nicht erlaubt. Die Behörden ermitteln noch immer.

Auf einem Kreuzfahrtschiff wollen Urlauberinnen und Urlauber eigentlich die Seele baumeln lassen. Doch für zahlreiche Gäste an Bord eines Schiffes wurde die Traumreise nun jäh unterbrochen.

Der Grund: Ein Kreuzfahrtschiff, das mit rund 1500 Passagieren an Bord wegen gefälschter Visa einiger Passagiere in Barcelona festsaß. Doch nun ist klar: Die Reise konnte am Donnerstag (4. April 2024) fortgesetzt werden.

Visum von Bolivianern und Bolivianerinnen gefälscht? Behörden ermitteln

Die „MSC Armonía“ legte nach einer zweitägigen Zwangspause im Hafen der Mittelmeermetropole ab, wie im TV-Sender RTVE zu sehen war. Zuvor sei eine Vereinbarung mit den spanischen Behörden wegen der Passagiere und Passagierinnen ohne Visum erzielt worden, teilte die Reederei MSC mit.

Das Schiff werde am Montag (8. April 2024) in Marghera in Venetien eintreffen, hieß es – allerdings ohne die 69 Passagiere und Passagierinnen aus Bolivien, die über keine gültigen Schengen-Visa verfügen. Sie müssen im Transitbereich des Hafens der katalanischen Metropole auf die Klärung ihrer Situation warten, wie ein Behördensprecher auf Anfrage mitteilte.

Sie sollten so lange auf einem von MSC zur Verfügung gestellten Schiff untergebracht werden. Vermutlich würden sie auch auf Kosten von MSC nach Bolivien zurückgeflogen, berichtete die Zeitung „El País“. Die Gruppe der Bolivianer und Bolivianerinnen, zu der auch Familien mit Kindern gehörten, hätten sich in Brasilien eingeschifft, war am Mittwoch (3. April 2024) berichtet worden.

Sie durften in Barcelona das Schiff jedoch nicht wie die anderen Passagiere für einen Landgang verlassen, schrieb unter anderem die spanische Zeitung „La Vanguardia“. Das Kreuzfahrtschiff musste seine Reise deshalb unterbrechen.

In Spanien lebende Angehörige der Bolivianer und Bolivianerinnen an Bord sagten, diese Menschen seien betrogen worden. Eine Agentur in Südamerika habe die Passage und die Visa online angeboten und pro Person bis zu 10.000 Dollar (rund 9200 Euro) berechnet.

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Ebenfalls zugesagte Rückflugtickets habe diese Agentur nach Abfahrt des Kreuzfahrtschiffes von Brasilien Richtung Europa storniert, zitierte „La Vanguardia“ Angehörige. Die Polizei schließe jedoch nicht aus, dass die Bolivianer und Bolivianerinnen eigentlich illegal nach Spanien gelangen wollten.

Die Reederei hatte am Mittwoch (3. April 2024) auf Anfrage mitgeteilt, dass sie mit den spanischen Behörden zusammenarbeite, um die Situation der Passagiere und Passagierinnen mit ungültigen Papieren zu regeln.

„Obwohl ihre Dokumente beim Einschiffen in Brasilien überprüft wurden, ergab die weitere Untersuchung, dass es sich bei den Visa um ausgeklügelte Fälschungen handelt, die nicht für die Einreise in den Schengen-Raum gültig sind“, betonte MSC. (dpa)