Die Deutsche Bahn schickte einen bunten Regenbogen-ICE von Berlin nach München, zum Christopher Street Day. Das gefiel nicht jedem, auf Twitter schimpfte ein Nutzer gegen den Zug. Doch die Bahn konterte gekonnt.
„Ich weigere mich”Mann wettert gegen Regenbogen-ICE – Deutsche Bahn reagiert genial
Berlin/München. Es ist ein klares Zeichen der Unterstützung, für die LGBTQI+-Gemeinschaft, für eine offene und tolerante Gesellschaft: Die Deutsche Bahn hat vergangene Woche einen ICE mit einem aufgeklebten Regenbogen-Streifen auf die Reise geschickt. Nicht jedem gefiel das, wie auf Twitter zu sehen ist. Das Social-Media-Team der Deutschen Bahn allerdings reagierte auf derlei Schimpf-Tiraden genial.
In einem Tweet, der vom Urheber bereits gelöscht wurde, forderte ein Nutzer am Freitag die Deutsche Bahn auf, „bekanntzugeben, wann und wo dieser Zug zum Einsatz kommt”. Er nannte als Grund: „Das ist nämlich eine Diskriminierung von Heterosexuellen und ich weigere mich, diesen Zug zu benutzen.”
Das Team des Twitter-Kanals „Deutsche Bahn Personenverkehr” fackelte nicht lange und antwortete nur: „Laufen soll sehr gesund sein. Viel Vergnügen!” Offenbar wirkte die glasklare Antwort, der User löschte seine Schimpftirade wieder.
Ein bunter Regenbogen-ICE geht auf die Reise: Es gehe dabei nicht um Symbolik, „sondern um Haltung, gesellschaftliches Miteinander und konkrete Lebensbedingungen“, teilte Bahnchef Richard Lutz am Freitag mit.
Die Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, queere, Trans- und andere nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
Regenbogen-ICE fuhr von Berlin nach München zum Christopher Street Day
Mit dem neuen Branding will der Konzern nach eigenen Angaben auch das Engagement des Mitarbeitenden-Netzwerks „railbow“ ehren, das sich für die Belange von LGBTQI+-Beschäftigten einsetzt. Der neu beklebte ICE fuhr gegen Mittag vom Berliner Hauptbahnhof aus nach München. Dort wird am Samstag der Christopher Street Day gefeiert. „Das Regenbogen-Branding bleibt auf unbestimmte Zeit bestehen“, teilte die Bahn mit. Da wird der wütende Fahrgast wohl noch länger laufen müssen ... (mg/mit dpa)