Terrorverdacht nahe deutscher GrenzeMann greift Polizisten an und ruft „Allahu Akbar“ – Passant wird getötet

Ein Mann greift im Elsass mehrere Polizisten an. Ein Passant schreitet ein und wird getötet. Frankreichs Staatschef spricht von einer islamistischen Terrortat.

Nach einem Angriff im elsässischen Mulhouse mit einem Toten und mehreren Verletzten hat die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das teilte die Behörde mit.

Der Täter habe mehrere Polizisten angegriffen und dabei „Allahu Akbar“ (etwa „Gott ist am größten“ auf Arabisch) gerufen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geht von einem islamistischen Motiv aus.

Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen übernommen

Ein Passant, der einschritt, wurde von dem Mann ebenfalls angegriffen. Er starb. Drei Polizisten wurden bei dem Angriff in der Stadt nahe der Grenze zu Baden-Württemberg am Nachmittag verletzt.

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Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und befindet sich in Polizeigewahrsam. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Angriff bei einem Markt, die Tatwaffe soll ein Messer gewesen sein.

Eine Polizistin sichert am 22. Februar Beweise in Mulhouse, nachdem dort ein Mann mehrere Menschen angegriffen hat.

Eine Polizistin sichert am 22. Februar Beweise in Mulhouse, nachdem dort ein Mann mehrere Menschen angegriffen hat.

Staatschef Macron sagte in einem Videostatement: „Es gibt angesichts der Äußerung des Terroristen also keinen Zweifel an einer islamistischen Terrortat.“ Der Familie des Opfers spreche er sein Beileid aus. Zugleich sagte Macron, er und die Regierung seien entschlossen, weiterhin darauf hinzuarbeiten, den Terrorismus in Frankreich auszuradieren.

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Weitere Informationen zum mutmaßlichen Täter nannten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Verweis auf einen Staatsanwalt, dass der Mann in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet sei.

„Der Horror hat unsere Stadt ergriffen“

Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau wollte sich noch am Abend nach Mulhouse (Mülhausen) begeben. Auch Personal der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wird vor Ort erwartet.

Bürgermeisterin Michèle Lutz schrieb auf Facebook: „Der Horror hat unsere Stadt ergriffen.“ Den Opfern und ihren Angehörigen sprach sie ihr Mitgefühl aus. Immer wieder hatte es in Frankreich in den vergangenen Jahren terroristische Anschläge gegeben. (dpa)