GlasgowGedränge und lange Schlangen bei Klimakonferenz – Expertin schlägt Alarm

Teilnehmer hören während der Eröffnungszeremonie des UN-Klimagipfels COP26 in Glasgow zu.

Teilnehmer hören während der Eröffnungszeremonie des UN-Klimagipfels COP26 in Glasgow zu.

Aktuell läuft in Glasgow die UN-Weltklimakonferenz. Politiker, Experten und Aktivisten aus aller Welt kommen zusammen, um über den Klimawandel zu sprechen. Doch Gesundheitsexperten sind alarmiert. Der Grund: Gedränge, Menschenmassen und lange Schlangen.

Glasgow/Edinburgh. Aufgrund von großen Menschenmassen, dichtem Gedränge und langen Warteschlangen beim Klimagipfel in Glasgow sorgt sich eine schottische Gesundheitsexpertin um eine mögliche Ansteckung der Teilnehmer mit dem Coronavirus. „Das ist wirklich besorgniserregend, ich beobachte all das sehr ängstlich, weil ich weiß, wie fragil die Situation ist“, sagte die Forscherin Devi Sridhar von der Universität Edinburgh am Mittwoch in einem BBC-Interview.

Bei der UN-Weltklimakonferenz mit mehr als 28 000 Delegierten, Beobachtern und Journalisten waren in den vergangenen Tagen am Einlass sehr lange Warteschlangen entstanden. Die Teilnehmer wurden teils im Zick-Zack-Kurs bis zu den Sicherheitsschleusen geführt. Zeitweise habe es über eine Stunde gedauert, um ins Konferenzzentrum zu gelangen, berichteten Teilnehmer.

Klimagipfel in Glasgow bereitet Gesundheitsexperten Sorgen

Am Einlass des Zentrums muss täglich ein negativer Corona-Schnelltest vorlegt werden. Im Vorfeld hatte der Gastgeber zudem eine vollständige Impfung empfohlen. Gesundheitsexpertin Sridhar sprach in dem Interview jedoch vom „schlechtesten Timing jemals“ für ein solches Treffen in einer Pandemie, erkannte aber die Dringlichkeit angesichts der drohenden Klimakatastrophe an.

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Auch der schottische Gesundheitsminister Humza Yousaf räumte ein, die Konferenz stelle ein Covid-19-Risiko dar. Es bestehe die Gefahr, dass sich das Virus von den Delegierten aus auf die lokale Bevölkerung ausweite. Es gebe bereits erste Anzeichen, dass die Zahlen wieder steigen könnten.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen lag in Großbritannien zuletzt bei 416 (Stand: 28. Oktober), in Schottland mit 329 etwas unter dem Durchschnitt. (dpa)