Eine Studie zeigt, dass Corona-Infektionen die Hirnleistung beeinträchtigen können. Intelligenztests liefern erschreckende Ergebnisse. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schlägt deswegen Alarm.
Hirnschäden durch CoronaLauterbach schlägt Alarm, Intelligenztests mit erschreckendem Ergebnis
London/Köln. Corona-Infektionen schlagen offenbar aufs Hirn. Das zeigt eine Studie, die Wissenschaftler des Imperical College in London am vergangenen Donnerstag (22. Juli 2021) veröffentlicht haben.
Für die Untersuchung wurden im vergangenen Jahr mehr als 80.000 Briten mit einer Art Intelligenztest befragt. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die angaben, von einer Corona-Infektion genesen zu sein, im Durchschnitt schlechter abschnitten als andere.
Britische Studie mit Intelligenztests: Corona schlägt aufs Gehirn
Besonders gravierend sei der Unterschied bei denjenigen gewesen, die deshalb im Krankenhaus behandelt oder gar beatmet worden seien. Bei dieser Gruppe entsprach die Beeinträchtigung etwa sieben IQ-Punkten. Die Abweichung ist damit stärker ausgefallen, als bei Teilnehmern der Studie die angaben, sich zuvor von einem Schlaganfall erholt zu haben.
Auch Gesundheitsexperte Karl Lauterbach verbreitete das Ergebnis der Studie jetzt auf Twitter. Dazu schrieb der SPD-Politiker: „Wichtige große Studie Imperial College London zeigt Verlust an IQ und Merkfähigkeit durch Covid. Auch Patienten ohne Krankenhaus verlieren Kognition. Intensivpatienten zeigen Hirnalterung von 10 J(ahren), Ursache unklar. Entzündungsreaktion im Gehirn wird untersucht”.
Laut dem „Deutschen Ärzteblatt” gibt es aber auch Kritik an der Studie. Demnach handelte es bei der Befragung durch die britischen Forscher nicht um einen klassischen Intelligenztest im wissenschaftlichen Sinne, sondern um eine Kurzform. Diese hätten die Teilnehmenden im Internet ausgefüllt.
Corona: Karl Lauterbach warnt vor Folgen für's Gehirn
Außerdem sei bereits bekannt, dass bei Patienten nach der Behandlung mit einem Beatmusgerät kurzzeitig eine mentale Beeinträchtigung als Nachwirkung auftrete. Dies sei unabhängig von einer Corona-Infektion.
Die Autoren sehen ihre Studie dennoch als „Weckruf” und fordern, dass der Einfluss von Corona-Infektionen auf die Hirnleistung dringend und eingehend untersucht werden muss.