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Schreckliches Unglück auf MallorcaBallermann-Bar eingestürzt – auch zwei deutsche Frauen tot

Schreckliches Unglück an der Playa de Palma auf Mallorca: Bei einem Gebäudeeinsturz sind am Donnerstag (23. Mai 2024) mindestens vier Menschen gestorben, viele weitere wurden verletzt.

Was für ein Schock am Donnerstagabend (23. Mai 2024) auf der Ferieninsel Mallorca: An der Playa de Palma ist ein Gebäude eingestürzt. Es soll sich dabei um den „Medusa Beach Club“ handeln – Bar und Restaurant.

Beim Einsturz des voll besetzten Restaurants sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. 16 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei der bei deutschen Urlauberinnen und Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Insel mit. Gebangt wird um das Leben von vielen Verletzten. Sieben davon seien in kritischem Zustand, hieß es. Die neun restlichen seien alle schwer verletzt, aber außer Lebensgefahr.

Ausländer „verschiedener Nationalitäten” unter den Toten

Der entsprechende Abschnitt der Playa ist zwischen den Balnearios 1 und 2 komplett abgesperrt. Die Gegend um die Unglücksstelle war am Abend stark besucht. Auf den Balearen, zu denen auch Ibiza, Menorca und Formentera gehören, ist die Touristensaison bereits in vollem Gange.

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Bei den Todesopfern handelt es sich nach Angaben der mallorquinischen Behörden um einen Mann und drei Frauen, darunter zwei deutsche Urlauberinnen im Alter von 20 und 30 Jahren.

Zudem seien bei dem Unglück am Donnerstagabend eine 23-jährige Spanierin und ein 44 Jahre alter Mann aus dem Senegal ums Leben gekommen, teilte die Polizei in Palma am Freitag mit.

Der Chef der Feuerwehr von Palma, Eder García, sagte, bei den meisten Betroffenen handele es sich wohl um Ausländer „verschiedener Nationalitäten und mittleren Alters“. Eine der ums Leben gekommenen Frauen habe im Lokal gearbeitet, schrieben die Zeitung „El País“ und andere Medien.

Rettungsdienste sind nach dem Einsturz eines Gebäudes am Strand von Palma im Einsatz. Mindestens zwei Menschen sollen am Donnerstag beim Einsturz ums Leben gekommen sein.

Rettungsdienste sind nach dem Einsturz eines Gebäudes am Strand von Palma im Einsatz. Mindestens zwei Menschen sollen am Donnerstag beim Einsturz ums Leben gekommen sein.

Das Unglück erschütterte zu später Stunde nicht nur die Balearen, sondern ganz Spanien. In Madrid sprach Ministerpräsident Pedro Sánchez auf X, vormals Twitter, den Familien der Todesopfer sein Beileid aus und betonte: „Ich verfolge aufmerksam die Folgen des schrecklichen Einsturzes am Strand von Palma.“

Überlastung des ersten Stockwerks mögliche Einsturz-Ursache

Der Unfall geschah direkt am Strand, nur wenige Straßen von den Kultlokalen Megapark und Bierkönig entfernt. Das Gebäude des Medusa Beach Clubs stürzte gegen 20.30 Uhr ein. Der erste Stock sei dabei sofort bis zum Keller eingebrochen, wo auch sehr viele Gäste zu Abend gegessen hätten, berichteten „El País“ und andere Medien unter Berufung auf Augenzeugen.

Eine erste Überprüfung habe ergeben, dass die Überlastung des ersten Stockwerks eine mögliche Ursache für den Einsturz sei, sagte Feuerwehrchef García.

Szenen auf X zeigen, dass mehrere Krankenwagen und Autos der Nationalpolizei vor Ort sind:

Eine Augenzeugin berichtete davon, dass ihre Freundin versucht habe, eines der Opfer wiederzubeleben – erfolglos.

Urlauberinnen und Urlauber aus NRW berichten gegenüber MZ, sie hätten einen jungen Mann gesehen, der von Rettungskräften versorgt wurde. Doch diese hätten nichts mehr für den etwa Mitte-20-Jährigen tun können. Auch Deutsche seien unter den Verletzten.

Am frühen Freitagmorgen suchten Einsatzkräfte unter den Trümmern noch fieberhaft nach Opfern. Ein Polizeisprecher hatte aber kurz vor Mitternacht gute Nachrichten übermittelt: „Mit 90-prozentiger Sicherheit“ seien unter den Trümmern keine Opfer mehr, sagte er auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man werde aber so lange wie nötig suchen, sagte ein Beamter. Möglicherweise „noch viele Stunden“.

Javier, ein Bewohner der Playa de Palma, war in unmittelbarer Nähe, als das Gebäude an der Straße Cartago schnell wie ein Kartenhaus, aber mit lautem Getöse in sich zusammenfiel. „Es hörte sich wie eine Bombe an“, erzählte er einem Reporter der Regionalzeitung „Última Hora“. Andere Menschen sagten, das Gebäude sei erst „vor ein paar Jahren“ renoviert worden. Der Teil im ersten Stock, der einstürzte, sei als Chill-out-Bereich benutzt worden.

Viele Gäste saßen zum Zeitpunkt des Einsturzes im Restaurant

Zum Zeitpunkt des Einsturzes seien viele Gäste im Restaurant gewesen, das zum Teil auch als Cocktailbar mit Livemusik fungierte, berichteten Medien. Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und der mallorquinischen Notfalldienste seien schnell vor Ort gewesen. Die angrenzenden Lokale und Wohnhäuser wurden aufgrund von Einsturzgefahr evakuiert, das Gebiet abgeriegelt.

Ein Feuerwehrmann sprach gegenüber der Zeitung „Última Hora“ von einer „alptraumhaften“ Szene. Als er am Unglücksort eingetroffen sei, hätten Menschen weinend und schreiend um die Trümmer am Erdgeschoss des Gebäudes gestanden.

Psychologen und Ärzte betreuten am Unglücksort noch Stunden nach dem Einsturz Leichtverletzte, Angehörige der Opfer und sichtlich mitgenommene Zeuginnen und Zeugen der Tragödie.

Tragödie auf Mallorca: Polizei mahnt Schaulustige zur Ruhe

Bis zu 1000 Menschen hätten sich unmittelbar nach dem Einsturz vor dem Unfallort versammelt, berichteten die Regionalzeitungen „Diario de Mallorca“ und „Última Hora“. Angehörige von Mitarbeitenden bangten um ihre Lieben, Schaulustige debattierten über die möglichen Ursachen. Immer wieder musste die Polizei die Menge bitten, ruhig zu sein, damit die Rettungsteams die Stimmen möglicher Überlebender unter den Trümmern hören könnten.

Die regionale Ministerpräsidentin Marga Prohens, der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, und der erste stellvertretende Bürgermeister, Javier Bonet, fuhren ebenfalls schnell zum Strand, um sich vor Ort ein Bild von der Tragödie und den Rettungsarbeiten zu machen. Bürgermeister Martínez rief eine dreitägige Trauer aus.

Nach dem Start der Party-Saison sind seit Ende April wieder zahlreiche Touristinnen und Touristen am Playa de Palma, die – anders als die Besucherinnen und Besucher der englischen Partyhochburg Magaluf westlich von Palma – mehrheitlich aus Deutschland kommen. (dpa, afp)