Viel hatte ich vom Ballermann auf Mallorca gehört, dutzende Freundinnen und Freunde waren schon dort – doch so richtig wusste ich trotzdem nicht, was mich erwarten würde. Für EXPRESS.de feierte ich nun meine Premiere.
Eine Nacht am BallermannKölner Partyvolk wird besonders bedacht – ein Song ertönt immer wieder
Das kleine „Ballermann-Einmaleins“ ließ ich mir vorweg erklären. Zwei Straßen gab es dort also, in denen sich eine Lokalität an die nächste reiht. Während ich mich auf der Schinkenstraße bereits tagsüber für die ein oder andere Recherche herumgetrieben hatte, war die Bierstraße komplett neues Terrain für mich.
Dabei sei genau diese doch in Kölner Hand. Es gäbe dort Kölsch zu trinken und das ein oder andere Karnevalslied würde aus den Boxen erklingen. Für mich Karnevals-Liebhaberin doch der perfekte Start. Gesagt, getan. Hier sollte also mein Ballermann-Erlebnis losgehen.
Mallorca: Party-Abend am Ballermann beginnt mit Kölsch auf der Bierstraße
Um 19 Uhr war es allerdings noch leer. Bar-Betreiber bauten ihre Außengastronomie sogar noch auf, es wurden Tische gewischt. Zu viel versprochen wurde mir jedoch trotzdem nicht.
Denn: Überall wurde für den Kölner Hopfensaft Werbung gemacht, die heimische Domstadt war sozusagen omnipräsent. Kein Wunder also, dass wir uns im „Et Dömsche“ niederließen.
Übrigens: Schlägt den Mallorca-Urlauberinnen und -Urlaubern hier das Heimweh ins Rheinland auf den Magen, gibt's neben vielen weiteren gutbürgerlichen Speisen, Reibekuchen (Kölsch: Rievkooche) für das leibliche Wohl.
Zaghaft füllte sich die Bierstraße in der nächsten Stunde dann. Zugegeben: Es tummelte sich dort vermehrt die Ü50-Generation.
Fast schon vorsichtig erklangen kölsche Tön aus den Boxen des „Et Dömsche“, andere Musikanlagen beschallten indes die ganze Straße mit klassischer Schlagermusik.
Gegen 21.30 Uhr ging es dann Richtung Schinkenstraße. Dort war wie erwartet ordentlich Trubel. Erster Stopp war hier das „Bamboleo“, wo es verhältnismäßig noch ziemlich gesittet zu ging. Jung und Alt saßen an Tischen, sangen zur Musik mit und konsumiertem das ein oder andere alkoholische Getränk.
Mallorca: „Layla“ löst am Ballermann jubelnde Massen aus
Zum ersten Mal hörte ich hier an diesem Abend den viel diskutierten Song „Layla“. Doch an dem Ort, für den er geschrieben wurde, war von teils vehementer Kritik aus Deutschland weit und breit keine Spur.
Im Gegenteil: Durchweg alle Besucherinnen und Besucher grölten mit, so laut sie nur konnten. Kleiner Spoiler: Viermal sollte ich das Lied bis 2 Uhr noch vernehmen.
Lang währte der entspannte „Bamboleo“-Zustand jedoch nicht. Nach einem Corona-Bier aus der Flasche, in der Hoffnung, dass das gleichnamige Virus mich nach dieser Party-Nacht nicht heimsuchen möge, ging es schließlich in den sagenumwobenem „Bierkönig“.
Eine riesige Location, viele junge Menschen, laute Musik, viel Alkohol aus Maß-Krügen – das war der erste Eindruck. Und auch der zweite. Und der dritte. Denn viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu erzählen.
Schlager-Songs und feiernde Menschenmassen, die an diesem Abend – Sangria, Wodka-Lemon, Bier und Co. sei dank – meinten, die Sterne vom Himmel holen zu können.
Doch eine Sache sei jedoch noch erwähnt: Die kölschen Bierkönig-Besucherinnen und -Besucher kamen voll auf ihre Kosten. Der Anthony-Modeste-Song erklang, zudem der Karnevals-Dauerbrenner „Superjeilezick“ von Brings, als auch Querbeats „Nie mehr Fastelovend“. Und immer wieder ertönte eben auch „Layla“, was die Menge jedes Mal erneut elektrisierte.
Nach einigen Stunden „Bierkönig“-Party sollte der berühmte Absacker dann wieder im „Et Dömsche“ eingenommen werden. Das blieb mir jedoch verwehrt, hatte sich die Bierstraße gegen 2 Uhr bereits in die Nacht verabschiedet.