„Touristen, geht nach Hause!“Einheimische sauer – Deutsche trauriger Spitzenreiter auf Mallorca

Leere Flaschen und Dosen sind am Strand Arenal zu sehen, hier im Mai 2024 auf Mallorca.

Leere Flaschen und Dosen sind am Strand Arenal zu sehen, hier im Mai 2024 auf Mallorca. Tourismus auf Mallorca wird zunehmend zum Problem.

Einheimische protestieren gegen überfüllte Strände und das Fehlverhalten vieler Touris. Einige Reisende lassen die Vorwürfe jedoch nicht auf sich sitzen.

von Jana Steger  (JS)

Die balearische Insel Mallorca, die seit langem als Ferienparadies gilt, steht derzeit vor einer beispiellosen Herausforderung: Überfüllte Strände, ausgebuchte Hotels und ein Ansturm von Touris haben zu massiven Protesten der Einheimischen geführt, die genug von der Belastung haben.

Tausende gingen auf die Straßen, um ihre Forderung zu bekräftigen: „Touristen, geht nach Hause!“, heißt unter anderem eine Parole, mit der die Einheimischen durch die Straßen Palmas ziehen.

Mallorca: Einheimische genervt vom Verhalten der Deutschen am Ballermann

Der Protest richtet sich natürlich auch gegen deutsche Reisende. Wie die englische Zeitung „Daily Mail“ berichtet, sollen sich die Deutschen am Ballermann genauso schlecht benehmen wie Britinnen und Briten – wenn nicht sogar noch schlimmer.

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Die Einheimischen, zunehmend genervt von diesem Verhalten, reagieren mit verschiedenen Maßnahmen. Darunter Strand-Sitzblockaden, Drohungen, den Flughafen zu schließen, und Anti-Tourismus-Graffiti. Erst vor kurzem standen weitere Maßnahmen gegen Massentourismus im Raum.

Was die Mallorquiner und Mallorquinerinnen stört, ist jedoch nicht nur das Benehmen der Touris, sondern auch ihre schiere Masse. Die Insel leide unter dem Druck auf Ressourcen, öffentliche Dienstleistungen, Wohnraum und Verkehr.

Während früher hauptsächlich Briten und Britinnen die Insel bevölkerten, kommen seit den späten 80er-Jahren zunehmend mehr Deutsche nach Mallorca. Die jährliche Anzahl von 4,6 Millionen deutschen Touris übertrifft mittlerweile sogar die 3,7 Millionen Briten und Britinnen. Erst kürzlich sorgte ein kurioser Nackt-Trend auf Mallorca für Aufsehen.

Die deutschen Besucher und Besucherinnen verteidigen sich gegen die Vorwürfe der Einheimischen. Sarah, eine Altenpflegerin, die auf Mallorca ihren Junggesellinnenabschied feierte, betonte gegenüber der „Daily Mail“: „Wir sind nicht aggressiv. Wir lieben es, zu singen. Wir sind friedlich.“

Die Meinungen über die Deutschen sind jedoch gespalten. Einige Einheimische beklagen, dass sie sich zu sehr in den touristischen Gebieten ausbreiten und Immobilien in den traditionellen Dörfern im Binnenland aufkaufen. Andere betonen, dass die Deutschen grundsätzlich in Ordnung seien, aber klare Grenzen benötigen.