Partytourismus auf MallorcaRegierung greift hart durch – weitere Lokale dicht, astronomische Bußgelder

Menschen spazieren durch die Party-Hochburg Magaluf. Wegen Verstöße gegen geltende Gesetze werden nun auf Mallorca weitere Lokale vorsorglich Zwangs-geschlossen

Menschen spazieren durch die Party-Hochburg Magaluf. Wegen Verstöße gegen geltende Gesetze werden nun auf Mallorca weitere Lokale vorsorglich Zwangs-geschlossen

Hemmungslose Partys und Sauftourismus sollen auf Mallorca der Vergangenheit angehören. Die Regierung will mit harten Gesetzen gegen das ungezügelte Partyvolk vorgehen und greifen nun erneut hart durch.

von Paulina Meissner  (mei)

Für viele steht Mallorca weiterhin für den Ballermann, Party und Saufen. Ein Image, was der balearischen Urlaubsinsel kaum gerecht wird. Findet auch die lokale Regierung und will daher Schluss mit dem Sauftourismus machen. Die Grundlage dafür ist das 2020 erlassene Anti-Sauftourismus-Gesetz.

Und dass es der lokalen Polizei damit durchaus ernst ist, mussten nun erneut Betreiber und Betreiberinnen auf der Insel feststellen. Wie das „Mallorca Magazin“ berichtet, wurde seit Beginn des Sommers die Schließung von fünf Einrichtungen an der Playa de Palma auf Mallorca beantragt.

Ende Juli man bereits verkündet, vier Lokale und Geschäfte zu schließen, seitdem ist nun offenbar ein weiteres hinzugekommen.

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Mallorca: Regierung geht gegen Sauftourismus vor

Grund für die Schließungen seien demnach Verstöße gegen das genannte „Anti-Sauftourismus-Gesetz“. So wird den Betreibern und Betreiberinnen vorgeworfen, Alkohol außerhalb der genehmigten Zeiten sowie an Minderjährige ausgeschenkt zu haben. Um welche Einrichtungen es sich genau handelt, konnten die Behörden aus Gründen des Datenschutzes nicht angeben.

Zudem müssen sich die Betreiberinnen und Betreiber auf astronomische Bußgelder einstellen. Der Ausschank von Alkohol an Minderjährige gilt als sehr schwerer Verstoß und wird mit 60.001 bis 600.000 Euro bestraft.

Doch nicht nur an der Playa de Palma gibt es Konsequenzen. Auch die von britischen Urlaubern dominierte Partyhochburg Magaluf ist betroffen.

Lokalen Gastronomen und Gastronominnen wurde der Ausschank von Alkohol außerhalb der erlaubten Zeiten und zum anderen sexistische Werbung vorgeworfen. Neben den Schließungen wurde zudem in über 90 Fällen Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Gesetz eingeleitet.

Mallorca: „Anti-Sauftourismus-Gesetz“ soll Schluss mit hemmunglosen Partys machen

Das „Anti-Sauftourismus-Gesetz“ soll dabei helfen, mehr Ordnung in das Nachtleben auf Mallorca zu bringen. Das Gesetz wurde 2020 verabschiedet, um Exzesse an der Playa de Palma, in Magaluf sowie auch in Sant Antoni auf Ibiza zu bekämpfen. Die Balearen streben bereits seit Jahren einen Imagewandel an.

Mit verschiedenen Gesetzen und Initiativen will man die Qualität der touristischen Angebote steigern und die sogenannten Saufurlauber und -urlauberinnen verbannen.

Im März unterzeichneten zum Beispiel zahlreiche Gastronomen und Gastronominnen und andere Unternehmer der Playa de Palma einen Verhaltenskodex, mit dem man übermäßigen Alkoholverzehr, Rassismus, Gewalt und Drogenkonsum bekämpfen will. (mei mit dpa)