Nach jahrelangem Rechtsstreit ist es nun eindeutig: Der Oberste Gerichtshof in Spanien hat entschieden. So geht es für den deutschen Luxusmakler weiter.
MallorcaRegierung muss deutschem Luxusmakler rekordverdächtigen Schadensersatz zahlen
von Jana Steger (JS)
Das Urteil des Obersten Gerichtshofs in Spanien ist rechtskräftig. Die Balearen-Regierung steht nun vor der Herausforderung, dem Hamburger Luxusmakler Matthias Kühn nach einem langwierigen Rechtsstreit Schadensersatz zu zahlen.
Und die Summe hat es in sich: fast 100 Millionen Euro stehen dem Ex-Promi-Makler nun zu! Die Verantwortlichen sehen sich gezwungen, sogar einen Kredit aufzunehmen.
Mallorca: Oberster Gerichtshof spricht Luxusmakler Matthias Kühn 100 Millionen Euro zu
Doch nun von vorne: Im Jahr 1999 erwarb Matthias Kühn über seine Firma „Birdie Son Vida S.L.“ ein Baugrundstück in Port de Sóller auf Mallorca. Das Vorhaben: 33 Luxusvillen sollten auf dem Grundstück errichtet werden.
Doch die Freude währte nicht lange. Im Jahr 2008 stufte die Landesregierung das Grundstück als schützenswert ein. Die Folge: Das Areal wurde zum Naturschutzgebiet erklärt. Damit war jeglicher Bau untersagt. Seitdem führte der Immobilienunternehmer einen erbitterten Rechtsstreit mit der Regierung und der Gemeinde Sóller.
Am 5. März 2024 dann die finale Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Spaniens: Nicht nur die enorm hohe Entschädigung ist rechtskräftig. Auch Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten werden übernommen.
Der Geschäftsmann äußerte sich gegenüber „Bild“: „Endlich habe ich gewonnen. Dieser gigantische und nervenaufreibende Kampf ist vorbei. Ich habe die großartige Nachricht sofort mit meinen Kindern und meiner Frau geteilt.“
Hier an unserer Umfrage teilnehmen:
„Meine Firma wird von der Balearen-Regierung mit knapp 100 Millionen Euro entschädigt. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem Grundstückswert von 63.533.374,48 Euro zuzüglich Zinsen, die seit dem 18. Mai 2009 entstanden sind. Der Zinsbetrag bis zum 6. März beläuft sich auf 32.308.461,56 Euro“, fuhr Matthias Kühn fort.
Aufgrund der langwierigen und kostspieligen Auseinandersetzungen musste Matthias Kühn seine Projektentwicklungen auf den Balearen aufgeben. Mittlerweile lebt der Makler in Gstaad (Schweiz). Doch was hat Matthias Kühn nun mit dem ganzen Geld vor? „Die Gesellschaft hat nur geringe Verbindlichkeiten. Wir können uns in Ruhe überlegen, wie wir die Gelder anlegen“, erklärte er weiter.
Das Bauprojekt auf Mallorca verfolge der Makler nicht mehr. Dieses sei an eine andere Gesellschaft verkauft worden. Außerdem sei das Grundstück nach wie vor als Naturschutzgebiet deklariert und ist heutzutage nach der Auffassung von Matthias Kühn daher wertlos.