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Thema ImpfpflichtRKI-Chef Wieler und Lauterbach äußern sich und geben Richtung vor

Niemand möchte gerne eine Impfpflicht, erklärte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), am Sonntagabend im „Heute Journal“, aber...

Berlin. Nach seiner Brandrede hat Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), angesichts der dramatischen Corona-Lage erneut zur Impfung aufgerufen.

„Wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir so viele Menschen wie möglich zum Impfen bewegen und diejenigen, die eine vollständige Grundimmunisierung haben, boostern“, sagte Wieler am Sonntagabend (21. November 2021) im „Heute Journal“ des ZDF. In der Debatte über eine Impfpflicht äußerte er sich zurückhaltend, verwies aber auf Überlegungen, darüber als letztes Mittel nachzudenken.

Lothar Wieler: Das sagt er zur Impfpflicht

Die Impfpflicht sei „ein Mittel, und da bin ich ganz bei der (Weltgesundheitsorganisation) WHO, das wir alle nicht wollen“, sagte RKI-Chef Wieler. „Es ist wirklich niemand, der gerne eine Impfpflicht haben möchte. Viele, viele Studien gibt's dazu, viele Wissenschaftler finden das keine gute Lösung. Aber wenn man alles andere versucht hat, dann sagt die WHO: Dann muss man auch über eine Impfpflicht nachdenken.“

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Auf den Hinweis, dass manche durch Appelle nicht mehr zu erreichen seien, verwies Wieler auf Erfahrungen aus anderen Ländern: Wenn man beispielsweise 2G-Regelungen einführe, „dann gibt es durchaus noch 'nen relevanten Teil, die sich dann noch impfen lassen“.

Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen forderte Wieler, die Dynamik in ganz Deutschland zu bremsen. „Also wichtig ist auf jeden Fall, dass jetzt jeder alle Kontakte soweit einschränkt, wie es eben möglich ist. Und zwar in allen Bundesländern.“

Karl Lauterbach: „Wir müssen uns einer Impfpflicht nähern“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte sich am Sonntagabend in der Sendung „Die Richtigen Fragen“ des TV-Senders Bild. „Ich würde das auf keinen Fall mehr ausschließen und tendiere dazu zu sagen: Das hilft uns jetzt nicht akut, aber wir müssen uns einer Impfpflicht nähern.“

Lauterbach argumentierte: „Ohne Impfpflicht erreichen wir offensichtlich die Impfquote nicht, die wir benötigen, um bei der Stärke der Impfstoffe, die wir haben, und dem R-Wert der Delta-Variante über die Runden zu kommen.“ Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt - und damit, wie schnell sich ein Virus ausbreitet. (mt/dpa)