Die Krankenhäuser auf der Balearen-Insel Mallorca stehen vor einem gewaltigen Problem: Betrunkene Urlauberinnen und Urlauber füllen die Notaufnahmen bis zum Maximum.
Saufexzesse auf MallorcaBetrunkene bringen Notaufnahmen an ihre Grenzen
Mallorca – auch wenn die Insel durchaus traumhafte Strände, abgelegene Buchten und historische Stätten zu bieten hat, ist sie unter Deutschen besonders als Partyhochburg bekannt. Im Sommer zieht es tausende Menschen in den Bierkönig oder den Megapark. Und einige Urlauberinnen und Urlauber schauen beim Feiern zu tief ins Glas – und enden in der Notaufnahme.
Das ist auf Mallorca nun zu einem ernsten Problem geworden: Denn die Krankenhäuser sind überfüllt. Fehlendes Personal, Reduzierung der Betten – das sind alles Herausforderungen, die sich öffentliche Krankenhäuser jeden Tag stellen müssen. Und jetzt kommt eine Vielzahl von Menschen mit Alkoholvergiftungen hinzu.
Kooperation mit Privatkliniken auf Mallorca endet
Doch diese gibt es natürlich nicht erst seit diesem Jahr – warum wird es also jetzt zu einem Problem auf der Insel? Grund dafür ist ein auslaufender Vertrag zwischen der regionalen Krankenversicherungsbehörde IB-Salut und den Privatkliniken. Diese hatten sich in der Vergangenheit überwiegend um die alkoholisierten Feiernden gekümmert, da die Behörde die Kosten für Aufnahme und Behandlung von Betrunkenen der Klinik zurückerstattet hatte. Somit konnten staatliche Notaufnahmen entlastet werden.
Doch nun ändert sich alles: Die Vereinbarung läuft aus, Notfälle mit Alkoholvergiftung landen nun in öffentlichen Notaufnahmen. Der Präsident der balearischen Ärtzegewerkschaft Simebal, Miguel Lázaro ist enttäuscht. Der Vertrag sei „vernünftig und effektiv“ gewesen, wird er im „Mallorca Magazin“ zitiert. Dass die Kliniken jetzt am Limit seien, sei chronisch, aber „vorhersehbar und vermeidbar“.
Alkoholvergiftungen und Verletzungen infolge von exzessivem Feiern sind auf den Partymeilen der Insel an der Tagesordnung. Betrunkene Touristinnen und Touristen machen einen großen Teil der Notfälle auf der Balearen-Insel aus, besonders in der Hochsaison im Sommer.
Angesichts der steigenden Zahl an Notfällen und des anhaltenden Ärztemangels hofft Lázaro auf eine Rückkehr der Kooperation, so das Blatt. Auch Zentren für medizinische Erstversorgung könnten für Entlastung sorgen: Dort wären die Betrunkenen gut aufgehoben. Ob die Notaufnahmen weiterhin mit der Überlastung kämpfen müssen – obwohl es Lösungen gäbe – bleibt abzuwarten.