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Deutsche BahnTarifstreit mit EVG spitzt sich zu – weitere Streiks drohen

Die Gewerkschaft EVG hat ein neues Angebot der Deutschen Bahn ausgeschlagen. Das Unternehmen erteilte daraufhin weiteren Verhandlungen zunächst eine Absage. Nun drohen weitere Streiks.

Der Tarifstreit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit der Deutschen Bahn spitzt sich erneut zu. Die EVG wies das jüngste Angebot der Bahn am Dienstagabend (30. Mai 2023) als „unzureichend“ zurück.

Der Konzern warf der Gewerkschaft daraufhin mangelnde Kompromissbereitschaft vor und erteilte weiteren Verhandlungen zunächst eine Absage. Nun drohen weitere Streiks. Sowohl die Bahn als auch die EVG kündigten für Mittwoch Pressestatements an.

Deutsche Bahn will vorerst nicht weiter mit EVG verhandeln

„Wesentliche Punkte unserer Forderungen sind weiterhin nicht erfüllt“, erklärte EVG-Ko-Verhandlungsführer Kristian Loroch. „Die DB AG ist dringend aufgefordert, ihr Angebot umgehend neu auszurichten.“ Er forderte die Bahn auf, am besten noch am Mittwoch „mit uns weiterzuverhandeln“.

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DB-Personalvorstand Martin Seiler schloss dies jedoch umgehend aus. „Das ist im Moment sinnlos, weil die EVG sich keinen Millimeter bewegt“, erklärte er in der Nacht. Die pauschale Ablehnung des dritten, nochmal stark verbesserten DB-Angebots durch die EVG sei „nicht nachvollziehbar“

Die EVG zeige kein Entgegenkommen und mache keine Lösungsvorschläge, sondern beharre „einfach stur auf ihren Ausgangsforderungen“, kritisierte Seiler. Die Bahn wolle nun die Gesamtsituation umfassend bewerten und in den dafür zuständigen Gremien über weitere Schritte beraten, kündigte er an.

„Das, was derzeit auf dem Tisch liegt, ist sozial ungerecht“, rechtfertigte Loroch die Entscheidung der Gewerkschaft. Die vorgesehene prozentuale Staffelung benachteilige „gerade die unteren Lohngruppen, für die wir diesmal deutlich mehr herausholen wollen“.

Die Bahn hatte am Donnerstag ein neues Angebot vorgelegt, das Lohnerhöhungen von bis zu zwölf Prozent vorsieht, die in diesem Jahr schon starten sollen.

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Verhandlungen sollten im Interesse der Bahn sein, „denn so lange wir am Verhandlungstisch sitzen, wird nicht gestreikt“, betonte Loroch am Dienstag. Die EVG hatte in dem laufenden Tarifstreit bereits zwei Mal zum Streik aufgerufen.

Für Mitte Mai rief sie dann zu einem 50-stündigen Warnstreik auf. Nach einem vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main erzielten Vergleich mit der Bahn setzte sie den Ausstand vorerst aus und beide Seiten traten wieder in Verhandlungen ein.

Seiler warf der EVG vor, „mit der Ablehnung jetzt alle in eine schwierige Lage“ zu bringen. „Die Mitarbeitenden bekommen ihre Lohnerhöhung, auf die sie dringend warten, vorerst nicht. Und die Reisenden und das Unternehmen müssen weiter mit einer völlig ungeklärten Situation umgehen.“ Die DB habe bereits drei Angebote vorgelegt, dabei zweimal kräftig draufgepackt und sich immer wieder auf die EVG zubewegt, erklärte er. (afp)