Wer im Ausland Urlaub macht, sollte sich vor der Rückkehr nach Deutschland testen lassen. Statt der Corona-Schnellteste steht nun ein anderer Vorschlag im Raum.
„Viel Schindluder“Virologe schlägt andere Corona-Tests für Urlaubs-Rückkehrer vor
Hamburg. Schon ab Sonntag, 1. August, könnten neue Regeln für Urlaubs-Rückkehrer gelten, um die weitere Verbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verhindern.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat dafür plädiert, Reise-Rückkehrer im Falle einer Testpflicht nach ihrem Urlaub mit einer sogenannten Pooltestung auf das Coronavirus zu kontrollieren.
Pooltestung mittels PCR-Verfahren überlegenswert
Dabei werden mehrere Abstriche zusammengefasst und geprüft. „Wir kennen die ganzen Nachteile auch der Schnellteste, und sie kosten ja auch nicht unerheblich. Insofern wäre hier sicherlich eine Pooltestung mittels PCR-Verfahren durchaus überlegenswert“, sagte Schmidt-Chanasit dem Radiosender „Bayern 2“ am Donnerstag (29. Juli).
Eine Testpflicht für Reiserückkehrer sei dabei „nicht prinzipiell schlecht“. Man müsse den Nutzen allerdings genau abwägen und die Details – wo und wie wird getestet – genau klären.
Aus Praktikabilitätsgründen sollte eine Testpflicht dann so einfach wie möglich gestaltet sein, auch wenn dadurch einige Reisende benachteiligt würden. Der Test aller sei aber erstmal besser, „als ein sehr kompliziertes Regelwerk, das vielleicht dann wenig Effekt hat“.
Qualität der Corona-Tests in Urlaubsländern unterschiedlich
Hintergrund sei auch, dass die Qualität der Tests in den Urlaubsländern unterschiedlich sei, so der Tropenmediziner des Bernhard-Nocht-Instituts. „Da wird viel Schindluder getrieben.“
Man könne nicht sicher sein, ob die Tests so gut wie beispielsweise in Deutschland durchgeführt werden. „Und wir müssen uns dann die Frage stellen: Ist es zum Schluss eh nicht eine Alibimaßnahme, weil damit ist dann sicherlich niemandem geholfen.“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Dienstagabend mit Blick auf eine erweiterte Testpflicht den 1. August als Datum genannt und sich auf eine Zusicherung des Bundes berufen. Die Bundesregierung hatten den Starttermin am Mittwoch aber noch offen gelassen. (dpa)