Wegen VideospielFünfjähriger wählt Polizei-Notruf – Beamte rücken aus

Ein Fünfjähriger aus Oberfranken wählte den Notruf - wegen eines Videospiels. (Bild: marcodotto)

Ein Fünfjähriger aus Oberfranken wählte den Notruf - wegen eines Videospiels. (Bild: marcodotto)

Was ein Notfall ist, darüber können die Meinungen auseinandergehen. Das beweist eindrucksvoll ein Fall aus Oberfranken. Bei der Polizei wird man sich wohl noch lange schmunzelnd daran erinnern.

Im Kindergarten lernt man: Die Polizei ist dein Freund und Helfer. Immer. Rund um die Uhr. Und genau dafür gibt es auch den Notruf. So ungefähr muss ein Fünfjähriger aus dem oberfränkischen Rödental gedacht haben, als er sich dafür entschied, am Montag, 7. Oktober, zur Mittagszeit bei der Polizeizentrale in Neustadt bei Coburg anzurufen.

Wie die Polizei mitteilte, hatte der Junge heimlich das Handy seiner Eltern benutzt, um die 110 zu wählen. Nachdem er seinen Vornamen, sein Alter und seinen Wohnort genannt und unkonkret erwähnt hatte, dass er Hilfe benötige, rückte ein Streifenwagen aus ...

Ein Fall für die Walkthrough-Polizei

Was folgte, war eine Überraschung - und sicher auch eine Erleichterung für die Beamten. Der Notfall beschränkte sich nämlich auf die virtuelle Welt.

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Der Fünfjährige erhoffte sich Hilfe bei einem Videospiel, da er im Kindergarten gelernt habe, dass man sich in Notsituationen an die Polizei wenden solle. Was man im Kindergarten allerdings nicht lernt, ist, dass es dafür „Walkthroughs“ im Internet gibt, die den Weg durch ein Spiel zeigen, wenn man nicht weiterkommt.

Dass die Polizei in diesem Fall nicht helfen konnte, ist nicht verwunderlich. Immerhin nahmen die Beamten die Situation mit Humor: „Der aktuelle Spielstand ist unbekannt“, kommentierte die Polizei. Und weiter: „Die überraschten Eltern wurden sensibilisiert.“ (tsch)