Merkel-Beschluss stehtBitter für Olaf Scholz: Auch zwei ehemalige Staatsoberhäupter winken ab

Im politischen Berlin stehen aufregende Tage bevor: Allerdings nimmt sich Angela Merkel nur für einen ihrer Kanzler-Nachfolger Zeit.

von Daniel Thiel  (dth)

In den vergangenen beiden Wochen durften die Partei-Mitglieder der SPD noch online abstimmen, ob sie dem Koalitionsvertrag zustimmen. Darüber hinaus stellten CDU und CSU schon ihr Team für das künftige Kabinett vor.

Mit diesen beiden Schritten wurde immer deutlicher: Es kommt knapp zwei Monate nach der Bundestagswahl Bewegung rein – und Schritt für Schritt kommen wir dann auch dem Start der Regierung unter Neu-Kanzler Friedrich Merz (69) näher.

Angela Merkel verzichtet auf Zapfenstreich-Teilnahme ihres Nachfolgers

Anfang Mai stehen dann zwei weitere wichtige Termine an – bei einem steht der Noch-Kanzler Olaf Scholz (66) im Fokus, am darauffolgenden Tag dann dessen Nachfolger.

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Am kommenden Montag (5. Mai 2025) wird die offizielle Zapfenstreich-Zeremonie für Scholz durchgeführt. Noch dürften viele die Bilder des verregneten Zapfenstreiches für Angela Merkel (70) zu Corona-Zeiten in Erinnerung haben.

Rund dreieinhalb Jahre später wird nun ihr Nachfolger aus dem Amt verabschiedet – wie eine Sprecherin Merkels auf „Tagesspiegel“-Anfrage bestätigte, findet der offizielle Scholz-Abschied aus der Kanzlerschaft aber ohne die Ex-Kanzlerin statt. Sie werde an der Zeremonie nicht teilnehmen.

Ebenso haben sich dem Bericht zufolge auch zwei ehemalige Bundespräsidenten gegen eine Teilnahme entschieden. Die ehemaligen Staatsoberhäupter Joachim Gauck (85) und dessen Amtsvorgänger Christian Wulff (65) ließen ebenfalls ausrichten, dass sie nicht dabei sein werden.

Am Dienstag (6. Mai) soll dann Scholz-Nachfolger Friedrich Merz zum ersten CDU-Kanzler seit Merkel gewählt werden. Dafür richten sich dann alle Blicke auf den Bundestag – dort will dann auch Merkel dabei sein.

Eine Sprecherin der Altbundeskanzlerin bestätigte am Dienstag (29. April) der Nachrichtenagentur AFP, dass Merkel plane, bei Merz’ Wahl und Vereidigung am 6. Mai auf der Ehrentribüne des Bundestags zu sitzen. Merz kann sich also auf seinen großen Moment vor den Augen einer langjährigen innerparteilichen Kollegin – aber auch Konkurrentin – freuen.

Die Kanzlerwahl soll am Dienstagvormittag im Bundestag stattfinden. Wird Merz gewählt, erhält er anschließend in Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Ernennungsurkunde. (mit afp)