Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat eindringlich vor der angespannten Corona-Lage in Deutschland gewarnt. Er fordert jetzt schnelle Maßnahmen.
„Es droht Triage“Markus Söder mit dramatischen Worten, er fordert schnelle Maßnahmen
München. Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen in ganz Deutschland hält Bayers Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte für notwendig. „Wir brauchen die Möglichkeit von Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte“, sagte Söder am Sonntag (14. November) vor einer Klausur seines Kabinetts in München.
Es brauche dies als Zusatzinstrument - sonst werde man der steigenden Corona-Infektionszahlen nicht Herr.
Söder warnte weiter: „Das Gesundheitssystem wird nicht mehr lang halten. Es droht ein Kollaps. Es droht Triage.“ Es drohe nicht nur eine Triage zwischen ungeimpften Corona-Patienten, sondern auch bei Patienten, die etwa wegen Krebs, Herz-Kreislauf oder Schlaganfall dringend ein Bett brauchten, so der CSU-Chef.
Mit seinem eindringlichen Appell forderte Markus Söder einen Schulterschluss von Bund und Ländern – und rief die Ampel-Verhandlungspartner zu einem deutlichen Nachschärfen des Infektionsschutzgesetz-Entwurfs auf.
Söder befürchtet Triage auch bei Krebspatienten
„Die Lage droht im gesamten Land zu entgleiten. Wegducken allein reicht nicht. Wir müssen jetzt alle - Bund, Länder - zusammen entschlossen handeln. Wir brauchen einen Schulterschluss und kein Hin- und Herschieben“, verlangte er und betonte: „Das Ausrufen des Endes der epidemischen Lage ist in jeder Beziehung der falsche Weg.“
Söder fordert Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
Konkret forderte Söder eine Impfpflicht für bestimmte Berufe, 2G – das heißt Zutritt nur für Geimpfte und Genesene – in ganz Deutschland, 2G plus – geimpft oder genesen plus Test - für alle Diskotheken und Clubs und eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht im Fernverkehr.
Und er werde sich sehr dafür einsetzen, dass es Obergrenzen für Veranstaltungen gebe, insbesondere beim Fußball, aber auch anderswo. „Wir brauchen Obergrenzen, das muss man einheitlich machen.“ Sollte der Bund nicht aktiv werden, werde Bayern dies sonst selbstständig machen. (dpa/mg)