Im Gesundheitsausschuss des Bundestages wird aktuell über die Corona-Schutzmaßnahmen für den kommenden Herbst diskutiert. Wie hilfreich sind FFP2-Masken, um die Pandemie einzudämmen?
Corona-MaßnahmenIst die FFP2-Maskenpflicht sinnvoll? Expertenausschuss uneins
Die Corona-Pandemie ist und bleibt eine Baustelle der Politik: Wie gut ist Deutschland für den kommenden Herbst gerüstet? Darüber diskutiert am Montag (29. August) der Gesundheitsausschuss des Bundestages in Berlin.
Mit Blick auf die Corona-Vorgaben für den Herbst sind unterschiedliche Experteneinschätzungen zu einem breiteren Einsatz von FFP2-Masken deutlich geworden.
Corona: FFP2-Masken können über längere Zeit Übertragung von Viren effektiv verhindern
Der Immunologe Leif-Erik Sander von der Berliner Charité sagte am Montag in der Bundestagsanhörung, FFP2-Masken könnten auch über längere Zeit die Übertragung von Viren effektiv verhindern, wenn sie gut getragen würden. Er glaube, dass viele Menschen darin jetzt auch außerhalb des medizinischen Bereichs gut geübt seien.
Im Herbst sei eine Reduktion der Virus-Transmission erheblich, weil das Infektionsgeschehen negativ beeinflusst werden könne und so sicherlich andere Maßnahmen verhindert werden könnten.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagte dagegen in der Anhörung des Gesundheitsausschusses, FFP2-Masken hätten eine deutlich höhere Schutzwirkung für geschultes medizinisches Personal, das sehr häufig Kontakt mit Corona-Patienten habe.
Entscheidend sei aber die richtige Verwendung, die in der Allgemeinbevölkerung größtenteils nicht gegeben sei. Für sie sei daher auch eine FFP2-Maskenpflicht insbesondere im Flug- und Fernverkehr nicht zu begründen.
Für den Herbst hatte das Bundeskabinett einen Entwurf auf den Weg gebracht, der vom 1. Oktober bis 7. April 2023 wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsieht.
Bundesweit soll unter anderem eine FFP2-Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen gelten – bisher sind dort auch einfachere OP-Masken möglich. Die Länder sollen zudem weitere Schutzauflagen verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Rolf Rosenbrock von der Berlin School of Public Health schlug in der Anhörung eine große Informationskampagne vor, um vielen Menschen das richtige Tragen von Masken nahezubringen. (dpa)