Bald gibt es keinen Platz mehr auf den Intensivstationen und immer mehr Menschen sterben: Wegen eines Teil-Lockdowns gingen jetzt Corona-Kritiker und Schwurbler in den Niederlanden auf die Straße. Es kam zu gewaltsamen Protesten.
Corona-Krawalle und GewaltAusschreitungen in den Niederlanden wegen des Lockdowns
Den Haag. Eskalation in einem von Deutschlands Nachbarländern: Bei gewaltsamen Protesten gegen die Verschärfung von Corona-Maßnahmen sind in den Niederlanden mindestens fünf Demonstranten festgenommen worden.
Ihnen wird vorgeworfen, bei einer Kundgebung in Den Haag Einsatzkräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen sowie sich Anweisungen der Polizei widersetzt zu haben, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.
Corona-Krawalle in den Niederlanden wegen Lockdowns
Die Demonstration in Den Haag war nach Krawallen am Freitagabend, 12. November 2021, von der Polizei mit Wasserwerfern aufgelöst worden.
Zuvor hatte Ministerpräsident Mark Rutte für das 17,5-Millionen-Einwohner-Land einen neuen Teil-Lockdown verkündet. Die strengeren Maßnahmen sollen zunächst für drei Wochen gelten.
Begründet werden die Verschärfungen mit wieder stark steigenden Infektions- und Patientenzahlen. Eine Überlastung der Intensivstationen durch Corona-Patienten soll so verhindert werden.
Seit Samstag müssen Gaststätten und Supermärkte um 20.00 Uhr schließen, andere Geschäfte bereits um 18 Uhr. Die 1,5-Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt. Sportveranstaltungen müssen ohne Publikum stattfinden. Das gilt auch das WM-Qualifikationsspiel der Niederlande gegen Norwegen an diesem Dienstag in Rotterdam.
Corona-Krawalle schon Anfang 2021 in den Niederlanden
Es ist nicht das erste Mal, dass Schwurbler, selbsternannte Corona-Kritiker und Impfgegner in den Niederlanden für Ärger sorgen. Ende Januar 2021 kam es ebenfalls zu Ausschreitungen. Die „Tagesschau“ berichtete: „Brennende Autos, Steinwürfe und geplünderte Läden: Bei Protesten gegen die Corona-Ausgangssperre ist es in den Niederlanden erneut landesweit zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Polizei nahm mehr als 150 Personen fest.“
In großen Gruppen zogen Jugendliche und junge Leute unter anderem durch die Straßen der Hafenstadt Rotterdam. Sie plünderten Geschäfte und griffen die Polizei an. Das bedrohliche Verhalten sorgte international für ein Medien-Echo. (dok/dpa)