Sollten wir uns bereits jetzt auf einen möglichen Stromausfall vorbereiten? Der Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks hält das für sinnvoll.
Experte warntMenschen sollen sich auf Stromausfall vorbereiten
Die Sorge wegen eines möglichen totalen Stromausfalls steigt. Doch was ist eigentlich zu tun, wenn es so weit ist?
Es sei wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema auseinandersetzten, sagte der Einsatzleiter und Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks (MHW), Robert Schmitt, am Samstag (8. Oktober) bei einem Selbsthilfe-Kurs mit rund 80 Teilnehmenden im oberbayerischen Tuntenhausen.
Bei Stromausfall: Vorbereitete Bürger und Bürgerinnen entlasten Einsatzkräfte
„Jeder, der vorbereitet ist und vielleicht auch seinem Nachbarn helfen kann, entlastet uns Einsatzkräfte. Um den müssen wir uns nicht kümmern.“ Der Staat könne „nicht für alles Vorsorge treffen“.
Es nutze nichts, „wenn wir die Sirenen wieder einschalten – wenn wir den Bürgern nicht erklären, was sie dann zu tun haben“, sagte Schmitt. Seit 2009 bietet das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk derartige Schulungen an.
Die Nachfrage sei seit dem Beginn des Ukraine-Krieges massiv gestiegen. Bundesweit gebe es dennoch kein vergleichbares Kursangebot von Hilfsorganisationen.
Was im Fall des Falles helfen kann, sehen Sie unten im Video.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz rät zudem jedem Haushalt, sich ein batterie- oder solarbetriebenes UKW-Radio zuzulegen, um sich im Ernstfall über den aktuellen Stand informieren zu können.
Seitens der Politik sei nach Katastrophen immer wieder einmal gefordert worden, derartige Krisen-Vorbereitungskurse flächendeckend anzubieten, sagte MHW-Sprecher Matthias Fischer. Konkrete Pläne zur Umsetzung habe es aber nie gegeben; es stelle sich auch die Frage der Finanzierung. Das MHW stemmt die Kurse mit Ehrenamtlichen.
Themen waren am Samstag etwa Kochen ohne Strom, alternative Trinkwassergewinnung und Bevorratung für Notzeiten, aber auch erste Wundversorgung und Brandbekämpfung. (dpa)