Friedrich MerzKommender Kanzler sagt jetzt offen, mit wem er koalieren will

Wie sehen seine Pläne aus, wie laufen die Koalitionsgespräche? Friedrich Merz äußert sich am Tag nach der Bundestagswahl zu den wichtigsten Fragen. 

Friedrich Merz und die CDU/CSU sind die Gewinner der Bundestagswahl 2025, erhielten den höchsten Stimmenanteil der Wählerinnen und Wähler.

Nun möchte er „so schnell wie möglich eine regierungsfähige Koalition“ bilden, erste Gespräche dazu laufen. Am Tag nach der Wahl äußert sich der designierte Bundeskanzler ausführlich auf der Bundespressekonferenz.

Friedrich Merz: „Das ist die Koalition, die wir wollen“

Mit großem Applaus wurden Merz und der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Montagmittag im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin begrüßt. Lange wurde hier zunächst noch gefeiert. „Bis früh in den Morgen, mit vollbesetzter Tanzfläche“, so Merz. 

Danach ging es gleich los mit der Arbeit. „Wir sind in der Lage eine schwarz-rote Koalition zu bilden, das ist das, was wir wollen“, machte Merz klar und benannte damit offen, mit wem er koalieren möchte: mit der SPD. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt Merz auch nach der Wahl weiter komplett aus.

Die Gespräche mit der SPD seien bereits vorbereitet, „das ein oder andere schon geführt“. Er wolle noch heute mit dem Parteivorsitzenden der SPD sprechen und in diesen Tagen dann auch mit dem Bundeskanzler, sagte der CDU-Chef nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien in Berlin. Dabei gehe es auch darum, eine vernünftige Übergangsphase vorbereiten, die zwangsläufig einige Wochen dauern werde.

Merz sagte: „Ich bin fest entschlossen, mit den Sozialdemokraten konstruktive, gute, zügige Gespräche zu führen“. Damit solle man in der Lage sein, „in etwa bis Ostern“ eine Regierung zu bilden. Der CDU-Chef nannte drei Themen, die prioritär zu besprechen seien - die Migrationspolitik, die Wirtschaftspolitik und die Außen- und Sicherheitspolitik. Er sei trotz der schwierigen Ausgangslage zuversichtlich, dass es gelinge, Lösungen zu erzielen.

Während Merz am Tag nach der Wahl ein breites Lachen präsentieren kann, herrscht bei anderen Parteien Tristesse. Christian Lindner hat seinen Rückzug vom FDP-Parteivorsitz bereits offiziell gemacht, auch Robert Habeck zieht persönliche Konsequenzen aus den Ergebnissen.

Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl 2025 sieht die Grünen bei 11,6 Prozent und damit auf Platz vier hinter der SPD (16,4 Prozent), der AfD (20,8 Prozent) und der CDU/CSU (28,6 Prozent). (sku, mit dpa)