Galeria Kaufhof KarstadtNeustart – was sich für Kunden jetzt ändert

Passanten gehen auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil am Eingang des Kaufhauses Galeria Kaufhof vorbei.

Auch die Kaufhof-Filiale in Frankfurt, hier am 20. Mai 2020, könnte bald einen anderen Namen tragen.

Neuer Name, neues Konzept: Der Warenhauskonzern Galeria Kaufhof Karstadt plant offenbar den kompletten Neustart. Einige Filiale sollen demnächst sogar Bürgerdienste oder Pakete annehmen.

Essen. Steht Galeria Kaufhof Karstadt vor dem Ende? Zumindest mit dem Namen könnte bald Schluss sein. Das signalisierte Unternehmenschef Miguell Müllenbach am Montag (26. Juli 2021) in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Der Warenhauskonzern plant demnach den kompletten strategischen Neustart.

Kaufhof Karstadt: Warenhauskonzern plant Neustart

Derzeit heißen die Häuser mal Kaufhof und mal Karstadt. Das soll sich bald ändern, wie Müllenbach sagte: „Es ist Zeit, dass man auch an der Marke sieht, dass wir jetzt ein Unternehmen sind.“ Details nannte Müllenbach nicht. Auffällig, dass die Internet-Auftritte Karstadt.de und Kaufhof.de bereits unter der Marke Galeria.de vereint wurden.

„Wir werden uns Ende Oktober mit unserem Konzept Galeria 2.0 strategisch komplett neu aufstellen“, kündigte Müllenbach an. Rund 600 Millionen Euro will der Konzern in den nächsten drei bis vier Jahren für den Umbau ausgeben, allein 400 Millionen Euro für die Modernisierung der 131 Warenhäuser.

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Konzept Galeria 2.0: Neustart bei Kaufhof Karstadt

Immerhin 50 bis 60 Häuser sollen mit dem Geld komplett umgebaut werden, der Rest zumindest teilweise. Rund 200 Millionen Euro sollen in den Ausbau des Internethandels, in IT und Logistik fließen.

„Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden – und zwar mit Konzepten, die ganz genau auf den lokalen Standort abgestimmt sind“, sagte Müllenbach. Dazu will der Handelsriese seine Häuser künftig in drei unterschiedliche Kategorien einteilen: „Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum”. Als Pilotfilialen sollen die Warenhäuser in Frankfurt, Kassel und Kleve dienen.

Kaufhof Karstadt: Was sich für Kunden ändert

„Bei regionalen Magneten wie beispielsweise Kassel geht es darum, das Angebot mit Services, Waren und Erlebnis anzureichern, die genau dort nachgefragt werden“, erklärte Müllenbach. Galeria Karstadt Kaufhof will hier die eigene Verkaufsfläche reduzieren und damit Platz für regionale Produkte, aber auch Serviceangebote wie städtische Bürgerdienste, E-Bike-Stationen und Paketschalter schaffen.

Ergänzt werden soll das stationäre Angebot mit einer App, in der nicht nur Parkplätze im eigenen Parkhaus und Tische im Warenhaus-Restaurant reserviert werden könne, sondern auch Angebote von Partnern - etwa Friseurtermine oder die Abholung des neuen Personalausweises im Bürgerbüro.

Der coronabedingte Lockdown hatte Deutschlands letzten großen Warenhauskonzern schwer getroffen. (pvr, mit dpa)