Karl Lauterbach hat sich erstmals dazu geäußert, wann er den Höhepunkt der Omikron-Welle vermutet. Klar ist, die Zahlen werden vorerst noch weiter steigen.
Zahlen steigen immer weiterLauterbach mit bitterer Befürchtung zum Höhepunkt der Omikron-Welle
von Jan Voß (jv)
Die Corona-Lage ist weiter extrem angespannt. Die Infektionszahlen steigen in rasantem Tempo, täglich werden neue Rekorde geknackt. Wie lange wird das noch so weitergehen? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich nun mit einer ersten vorsichtigen Prognose zu Wort gemeldet. Seine Befürchtung aufgrund aktuelle Modellzahlen klingt nicht sehr beruhigend.
Der Minister beruft sich in seiner Aussage auf Experten des Robert Koch-Instituts (RKI). Dort gebe es Modellierer, die solche Prognosen zu den voraussichtlichen Verläufen des Infektionsgeschehens erarbeiten.
„Ich glaube, dass wir den Höhepunkt der Omikron-Welle wahrscheinlich Mitte Februar erreichen werden“, erklärte Karl Lauterbach in einem Interview am Dienstagabend, 18. Januar 2022, mit RTL. Dann könnten sich die Zahlen in ein Gleichgewicht überführen, so der Gesundheitsminister weiter.
Das sei dann auch der Zeitpunkt, wenn die Fallzahlen auch endlich wieder sinken könnten. „Aber wir sind noch nicht auf dem Höhepunkt der Welle angekommen“, so Lauterbach deutlich.
Lauterbach erklärte weiter, dass er die Modelle am Mittwoch (19. Januar 2022) mit dem Leiter der Staatskanzlei besprechen wolle, um über weitere Schritte zu beraten.
Karl Lauterbach: „Keinerlei Grund zur Entwarnung“
Bereits am Montag hatte der Gesundheitsminister bei einem Besuch im Impfzentrum Schwerin davor gewarnt, die Omikron-Variante des Coronavirus zu unterschätzen.
Es gebe „keinerlei Grund zur Entwarnung“, sagte Lauterbach am Montag während eines Besuchs in Mecklenburg-Vorpommern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Je nach Entwicklung könnte es sein, dass die Corona-Schutzmaßnahmen noch einmal verschärft werden müssten.
Noch sei die aktuelle Welle „schwer einzuschätzen“, sagte Lauterbach. Bislang seien vor allem Menschen mittleren Alters und jüngere Menschen betroffen. Wenn sich mehr Ältere infizierten, könne es auch wieder eine stärkere Belastung auf den Intensivstationen geben. Ob man dann mit den aktuellen Schutzmaßnahmen hinkomme, „werden wir sehen“, sagte der Minister. (mit dpa)