Karl Lauterbach stellt klar: Es gibt Grund zur Hoffnung, aber von Entwarnung ist keine Rede im Angesicht der Omikron-Welle.
„Sehr, sehr in Sorge“Karl Lauterbach räumt mit Irrglauben auf und warnt
von Jan Voß (jv)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gibt sich aufgrund neuer Studien vorsichtig optimistisch im Angesicht der Omikron-Welle.
„An der Coronafront gibt es Licht am Ende des Tunnels“, schrieb der Mediziner am Samstag in einem Neujahrsgruß im Onlinedienst Twitter. Die Omikron-Variante sei „wahrscheinlich etwas harmloser“ als zunächst befürchtet, außerdem gebe es „immer mehr Boosterimpfungen“ und „neue Medikamente“ gegen Covid-19.
Karl Lauterbach „sehr, sehr in Sorge“
Anlass zum Jubeln sieht Lauterbach jedoch nicht. Es seien immer noch zu wenige Menschen gegen Corona geimpft. Der Minister zeigte sich „sehr, sehr in Sorge um die Ungeimpften, die jetzt in die Omikron-Welle laufen“.
„Viele Ungeimpfte haben das Gefühl, dass der Zug für sie eh abgefahren sei. Das stimmt nicht!“, räumte Lauterbach gegenüber „Bild“ mit einem Irrglauben auf. Der Gesundheitsminister stellte klar: „Die erste Impfung senkt bereits nach 14 Tagen das Sterberisiko drastisch. Ich appelliere an die Menschen: Lassen Sie sich impfen! Mit der Steigerung der Erstimpfungen können wir in der Omikron-Welle die Zahl der Corona-Toten wirksam senken.“
Die Menschen sollten nicht glauben, dass Omikron ungefährlich sei. Es sei „keine Entwarnung für ältere Ungeimpfte“, so Lauterbach weiter.
Karl Lauterbach betont Bedeutung der Maske gegen Omikron
Zudem sei es im Kampf gegen Omikron von entscheidender Bedeutung, Maske zu tragen. Karl Lauterbach: „Die Viruslast der Infizierten ist bei Omikron niedriger, deshalb wirken Masken besser. Wir sollten unbedingt bei Begegnungen mit anderen Menschen Maske tragen. Das gilt insbesondere für den Unterricht. Das konsequente Tragen der Masken in der Schule ist ein absolutes Muss für alle Klassen.“
Die stark mutierte Omikron-Variante war vor gut einem Monat erstmals in Südafrika nachgewiesen worden. Seitdem hat sie sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in etwa hundert Länder ausgebreitet. In mehreren europäischen Ländern, darunter Frankreich und Portugal, entwickelte sich Omikron bereits zur vorherrschenden Corona-Variante. Auch in Deutschland breitet sie sich immer weiter aus.
Südafrikas Regierung sieht den Höhepunkt der durch Omikron ausgelösten Pandemie-Welle in ihrem Land allerdings bereits überschritten. Das Land habe die Omikron-Welle ohne einen deutlichen Anstieg der Krankenhausanweisungen und Todesfälle überstanden, hob die Regierung am Freitag hervor und hob die seit 21 Monaten wegen der Pandemie geltende nächtliche Ausgangssperre auf. (jv)