Die seit rund vier Wochen laufende Gegenoffensive der Ukraine kommt sehr mühsam voran, bislang gab es keine größeren Durchbrüche. Eines der größten Hindernisse für das Land sind Minenfelder und Sprengfallen, die die Russen hinterlassen haben. Mitunter in Verstecken, die skrupelloser nicht sein könnten.
„Das sind die größten Killer“Putins ekelhafte Strategie: Wer mit dieser Puppe spielt, ist tot
Mit aller Kraft versucht die Ukraine, die von Russland besetzten Gebiete wieder zurückzuerobern. Seit rund einem Monat läuft die Gegenoffensive nun. Doch die großen Erfolge bleiben bislang aus, es geht schleppend voran – trotz kleinerer Geländegewinne im Osten und im Süden des Landes.
Einer der Hauptgründe sind unzählige Panzersperren, massive Schützengräben, riesige Minenfelder und jede Menge Sprengfallen. Sie verlangsamen den Vorstoß der Truppen ungemein, wie Soldaten an mehreren Frontabschnitten berichten. Vor allen Dingen im Süden, in der Region Saporischschja, versuchen die Besatzer mit allen Mitteln, einen Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte in Richtung Krim zu verhindern.
Ukraine: Minenfelder und Sprengfallen bremsen Gegenoffensive
Kleinere Gruppen von Soldaten, die vorsichtig auf dem Bauch kriechen: Sie wollen Minen zur Detonation bringen, die von den Russen hinterlassen wurden, um den Weg freizumachen für den Vorstoß. Diese Szenen bieten sich an vielen Orten an der Front.
Die Russen hätten genug Zeit gehabt, sich auf die Gegenoffensive vorzubereiten, klagen ukrainische Soldaten laut „Washington Post“. Sie hätten riesige Gebiete über viele Kilometer vermint, mit Panzerabwehr- oder Antipersonenminen oder auch Stolperdrähten. Maßnahmen, die die Gegenoffensive vielerorts erfolgreich bremst. Zudem würden die Soldaten zu einem leichteren Ziel.
Kyjiw habe seine Strategie demnach bereits ändern müssen: Anstatt zu versuchen, mit schwerem Gerät wie Kampfpanzern durchzubrechen, die westliche Verbündete geschickt haben, rücke man nun langsamer und behutsamer vor, oft zu Fuß. Ein Teil des modernen westlichen Geräts sei bereits der riesigen Minenfelder zum Opfer gefallen, heißt es.
Dass die russischen Streitkräfte Minen und Sprengfallen einsetzen, ist längst nichts Neues. Seit dem Beginn von Putins Angriffskrieg im Februar 2022 berichten ukrainische Truppen immer wieder von versteckten Sprengfallen in den befreiten Gebieten.
Ukraine: Russen verstecken Bomben im Kinderspielzeug
Nach Angaben der ukrainischen Behörden schrecken die Russen nicht davor zurück, Sprengstoffe in Waschmaschinen, Autos und sogar in Kinderspielzeug zu verstecken. Auch an toten russischen Soldaten seien scharfe Granaten oder Sprengfallen befestigt gewesen.
Im vergangenen Sommer hatten ukrainische Soldaten auch Zivilisten auf das Thema aufmerksam gemacht und in einem Sicherheitstraining gezeigt, wie perfide diese Bomben-Verstecke sein können: Unter anderem wurde eine Spielzeugpuppe präsentiert, die auf einem Spielplatz lag. Auch sie war gespickt mit einer Sprengfalle.
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„Neben Artillerie sind Minenfelder und Sprengfallen meiner Meinung nach die größten Killer“, sagt Erik Kramer, ein Veteran der US-Spezialeinheiten, gegenüber „Newsweek“. „Die Russen spicken alles mit Sprengfallen und werfen überall Antipersonenminen hin. Sogar in die Bäume.“
Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat laut „Post“-Bericht bereits die westlichen Verbündeten darauf hingewiesen, dass die Ukraine dringend mehr Minenräumsysteme brauche.
Bei dem Versuch, in die Minenfelder einzudringen, habe man einige der für die Gegenoffensive vorbereiteten Brigaden und westlichen Waffen zurückgehalten.