Wieder beraten Staats- und Regierungschefs auf Einladung des britischen Premiers Keir Starmer über die Lage im Ukraine-Krieg. Vorab überbringt Starmer eine klare Botschaft.
„Können wir nicht zulassen“Waffenruhe? Briten-Premier sicher, was Putin wirklich will

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Der britische Premier Sir Keir Starmer verlässt am 3. März 2025 Downing Street 10.
Der britische Premierminister Keir Starmer hat Kreml-Chef Wladimir Putin vorgeworfen, kein ernsthaftes Interesse an einer Beendigung des Ukraine-Kriegs zu haben. „Wir können nicht zulassen, dass Präsident Putin mit dem von Präsident Trump vorgeschlagenen Abkommen Spielchen treibt“, sagte Starmer am Freitag nach Angaben von Downing Street. „Die völlige Missachtung des Waffenruhe-Vorschlags von Präsident Trump durch den Kreml zeigt nur, dass es Putin mit dem Frieden nicht ernst meint.“
Der russische Präsident versuche stattdessen, „eine Waffenruhe zu verzögern“, sagte Starmer. Auch Deutschland und Frankreich hatten zuvor Moskaus Haltung zu dem von den USA eingebrachten und von Kiew unterstützten Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine kritisiert.
Starmer mit klarer Botschaft an Putin
„Statt einem klaren Bekenntnis zu Frieden gibt es weiter Raketen, Bedingungen und Hinhalten“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Freitag nach einem G7-Treffen im kanadischen Charlevoix. Der französische Präsident Emmanuel Macron kritisierte die „verzögernden Aussagen“ Moskaus und forderte Russland zur Zustimmung zu dem Waffenruhe-Vorschlag auf.
Nach Verhandlungen in Saudi-Arabien hatte die Ukraine am Dienstag dem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe zugestimmt. Putin befürwortete am Donnerstag eine Waffenruhe in der Ukraine grundsätzlich, er stellte jedoch Bedingungen. Zunächst müssten „ernste Fragen“ zur Umsetzung geklärt werden, zudem müsste eine Waffenruhe „zu einem dauerhaften Frieden führen und die tieferliegenden Ursachen dieser Krise angehen“, sagte er.
Starmer ist am Samstag Gastgeber eines virtuellen Treffens der Verbündeten der Ukraine. An der Videokonferenz sollen mehrere Staats- und Regierungschefs, unter ihnen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), teilnehmen. Die Beratungen sollen nach Angaben Londons auf der Anfang März in der britischen Hauptstadt abgehaltenen Ukraine-Konferenz aufbauen. (afp, dpa)