Rettung aus AfghanistanDeutsche holen 125 Menschen aus Kabul

Konflikt in Afghanistan: Deutschland hat mit einer zweiten Maschine der Luftwaffe mehr als 120 Personen gerettet. Das Bild zeigt Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M am 17. August 2021 in Niedersachsen.

Konflikt in Afghanistan: Deutschland hat mit einer zweiten Maschine der Luftwaffe mehr als 120 Personen gerettet. Das Bild zeigt Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M am 17. August 2021 in Niedersachsen.

Die Evakuierungsaktion der Bundeswehr in Kabul ist angelaufen - unter dramatischen Bedingungen. Eine zweite Bundeswehrmaschine holte jetzt 125 Menschen aus Afghanistan.

Berlin/Kabul. Mit einem zweiten Bundeswehrflugzeug sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums 125 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen worden. „Mit 125 Evakuierten ist der A400M von Kabul wieder auf dem Weg nach Taschkent/Usbekistan“, schrieb das Ministerium am Dienstagnachmittag, 17. August, auf Twitter.

Rettung aus Afghanistan: Bundeswehr holt über 120 Personen

„An Bord sind deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte sowie weitere zu Schützende.“ Außenminister Heiko Maas (SPD) schrieb auf Twitter davon, dass „mehr als 120 Personen, Deutsche, Afghanen und Angehörige anderer Nationen“ an Bord seien. „Die Luftbrücke ist angelaufen und wird intensiv fortgesetzt, sofern die Sicherheitslage dies irgendwie zulässt.“

Nach der faktischen Machtübernahme der Taliban hatte eine erste Maschine in der vorangegangenen Nacht die ersten fünf Deutschen sowie einen Europäer und einen Afghanen aus Kabul unter schwierigen Bedingungen ins Nachbarland Usbekistan ausgeflogen. Der Transportflieger vom Typ A400M war zuvor fünf Stunden lang über dem Flughafen Kabul gekreist, der wegen chaotischer Zustände auf dem Rollfeld gesperrt war. Das Benzin hätte nicht mehr lange gereicht.

Die Bundesregierung will die Evakuierungsaktion nun mit Hochdruck fortsetzen. Die beiden A400M sollen zwischen Kabul und Taschkent pendeln. Auch US-Maschinen sollen weiter genutzt werden. In der Nacht zu Montag waren 40 Botschaftsmitarbeiter mit einem Flugzeug der amerikanischen Verbündeten nach Doha im Golfemirat Katar gebracht worden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte, sollte eine dauerhafte Luftbrücke, in Abstimmung etwa mit der US-Regierung, zustandekommen, könnten auch mehr Transportkapazitäten bereitgestellt werden. (dpa/dok)