Es sind beispiellose Anschuldigungen aus dem Kreml: Außenminister Lawrow wirft dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei seinem Besuch in Minsk vor, den Ernst der Lage nicht zu verstehen. Wiederholt lastet er ihm einen „rassistischen Charakter“ an.
Unfassbare Anschuldigungen aus Russland„Selenskyj versteht den Ernst der Lage nicht“

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Sergej Lawrow, Außenminister von Russland (hier am 14. Dezember in Moskau), hält dem ukrainischen Präsidenten vor, nicht den Ernst der Lage zu verstehen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „fehlendes Verständnis für den Ernst des Moments und fehlende Besorgnis um sein Volk“ vorgeworfen.
„Er sprudelt nur vor Ideen“, sagte Lawrow am Montag (19. Dezember) im Gespräch mit dem Fernsehsender „Belarus 1“ in Minsk. Doch dieser Springbrunnen enthülle eben dieses fehlende Verständnis Selenskyjs für den Ernst der Lage und für sein Volk.
Russland: Lawrow mit weiterer scharfer Attacke gegen den Westen
Die Ideen Selenskyjs, die Lawrow nicht näher nennt, enthüllten wiederum den „rassistischen Charakter“ der Führung in Kyjiw.
Der ukrainische Staatschef hatte zuletzt mehrfach die Idee eines Internationalen Strafgerichts angeschoben, vor dem sich alle zuständigen Politiker und Militärs aus Moskau für den Krieg in der Ukraine und die dort begangenen Kriegsverbrechen verantworten sollten.
Gleichzeitig ritt Lawrow eine scharfe verbale Attacke gegen den Westen. Die „hysterische Reaktion“ auf die „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion der Ukraine im offiziellen Moskauer Sprachgebrauch heißt, bestätigten die Ansichten Russlands, dass der Krieg „absolut notwendig“ gewesen sei.
Mit der Aktion habe Moskau die „geopolitischen Spiele des Westens“ zerstört, der die Ukraine in eine dauerhafte Bedrohung Russlands habe umwandeln wollen, zitierte die Staatsagentur Tass den russischen Außenminister. (dpa)