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„Schwachkopf hat viele auf die Palme gebracht“Scholz fordert: Moderatorin soll ihn im TV-Duell loben – sie entschuldigt sich

Skurriler Moment im letzten TV-Duell von Friedrich Merz und Olaf Scholz. Plötzlich will der Bundeskanzler unbedingt gelobt werden.

von Daniel Thiel  (dth)

Das Problem hat es in den vergangenen Tagen und Wochen in eigentlich jedem TV-Duell gegeben.

Friedrich Merz (69) und Olaf Scholz (66) dürften sich zuletzt in so ziemlich jedem Nachrichtenstudio in der deutschen Fernseh-Landschaft duelliert haben. Am Mittwochabend (19. Februar 2025) wurde dann das letzte Aufeinandertreffen der beiden vor der Bundestagswahl am Sonntag (23. Februar) ausgestrahlt.

Olaf Scholz will Lob für seine Haltung in der „Schwachkopf“-Debatte

Beim Nachrichtensender Welt stellten sich die Kanzlerkandidaten den Fragen von „Bild“-Chefredakteurin Marion Horn (59) und „Welt“-Chefredakteur Jan-Philipp Bugard (40).

Das Moderations-Duo hatte aber ein Problem, das vor ihnen auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen hatten: Trotz minutiöser Vorbereitung gerieten sie zum Ende unter Zeitdruck, hatten offensichtlich noch einige Themen parat, dafür aber zu wenig Sendezeit.

Deswegen wollte Horn rund fünf Minuten vor Schluss noch einen Themenwechsel anreißen, das ging Scholz aber zu schnell. Auf Horns Ausführung „Wo wir gerade bei Kulturthemen sind: Soll das so weitergehen, dass man auch in der nächsten Legislaturperiode Besuch von der Polizei bekommt, wenn man einen Politiker ‚Schwachkopf‘ nennt?“ wollte der Bundeskanzler noch einmal reingrätschen.

Nachdem er wiederum zum nächsten Redebeitrag angesetzt hatte, schaltete sich wieder die Journalistin ein. „Lieber nicht, die Zeit rennt“, reagierte sie auf einen Scholz-Vorstoß – das gefiel dem 66-Jährigen offensichtlich gar nicht, er wollte noch gelobt werden.

Der SPD-Kanzlerkandidat machte eine beruhigende Handbewegung: „Nein, nein. Komm, komm, komm. Weil sie vergessen haben, das lobend zu erwähnen, da wollte ich ihnen die Gelegenheit geben.“

Horn hakte nach, was Scholz denn meine. Der Kanzler erklärte: „Ich habe als Bundeskanzler für mich entscheiden, dass ich bei den unglaublich vielen Beleidigungen gegen mich fast nie eine Strafanzeige stelle.“

Horns Reaktion ließ nicht lange auf sich warten, von ihr folgte eine Entschuldigung. Auf ihr „Sorry“ kam noch ein „Da haben Sie vollkommen recht.“

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Scholz betonte im Anschluss daran, dass es ihm wichtiger sei, strafrechtlich gegen nationalsozialistische und antisemitische Symbole und Äußerungen vorzugehen, als gegen Beleidigungen gegen Politikerinnen und Politiker.

Die Bild-Chefredakteurin konterte daraufhin noch mit dem Spruch: „Der ‚Schwachkopf‘ hat viele auf die Palme gebracht.“ Damit spielte sie auf einen Strafantrag von Robert Habeck (55) an, der im November 2024 öffentlich wurde.

Nachdem der Grünen-Kanzlerkandidat auf X (ehemals Twitter) als „Schwachkopf“ beleidigt wurde, zeigte er den User an, es kam zu einer Hausdurchsuchung. Allerdings stand die Durchsuchung auch im Zusammenhang eines anderen Social-Media-Posts, durch den der Verdacht der Volksverhetzung bestand.

Nach eigener Aussage sieht Olaf Scholz alles, was Online-Beleidigungen gegen Amtsträgerinnen und Amtsträger betrifft, lockerer, wollte dafür aber kurz vor Ende der TV-Debatte noch ausdrücklich gelobt werden.