Über viele Stunden diskutierten Friedrich Merz und Olaf Scholz bei diversen TV-Duellen – nun zeigt sich der CDU-Mann von einer emotionalen Seite.
„Ich spreche darüber nicht so häufig“Merz im TV-Duell plötzlich emotional – im Studio wird es ganz still
Das Moderations-Duo bereitete schon zu Beginn des letzten TV-Duells zwischen Olaf Scholz (66) und Friedrich Merz (69) die Zuschauerinnen und Zuschauer darauf vor, wenig später gab es eine Antwort, bei der es sehr persönlich wurde.
In den vergangenen Tagen und Wochen gab es einige Aufeinandertreffen zwischen den Kanzlerkandidaten der Union und der SPD. Immer wieder kamen Merz und Scholz zuletzt in Fernseh-Studios zusammen, stellten sich unter anderem im Öffentlich-Rechtlichen oder bei RTL den Fragen.
Friedrich Merz spricht über verstorbenen Bruder und Unfall-Tod seiner Schwester
Zum Abschluss kam es zum Duell beim Nachrichtensender „Welt“. Schon bei der Anmoderation sprachen Bild-Chefredakteurin Marion Horn (59) und Welt-Chefredakteur Jan-Philipp Bugard (40) darüber, dass sie in ihrem TV-Duell auch die persönliche Seite von Scholz und Merz beleuchten wollen.
„Gibt es einen besonderen Schicksalsschlag, der sie besonders geprägt hat?“, das war dabei eine Frage an den CDU-Kandidaten Merz gleich in der Anfangsphase der Sendung. Danach wurde Merz kurzzeitig still, dachte offensichtlich kurz nach. Auch im TV-Studio ist es in dem Moment ganz still.
Dann antwortete Merz ausführlich – und sprach über zwei Trauerfälle, von denen viele Wählerinnen und Wähler erstmals erfahren haben dürften.
„Wenn sie sich so danach fragen, dann will ich es schon sagen: Wir waren zu viert zu Hause, meine jüngste Schwester ist mit 21 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen“, erklärte der 66-Jährige und sprach anschließend über einen weiteren Schicksalsschlag: „Mein jüngerer Bruder ist sehr früh an MS erkrankt und gestorben, bevor er 50 wurde.“
In den vorangegangenen Duellen legte Merz offensichtlich Wert darauf, mit klarer Rhetorik und starker Stimme aufzutreten. Viele attestieren dem CDU-Politiker, er sehe sich gern in der Rolle des „Machers“.
Wenige Tage vor der Bundestagswahl am Sonntag (23. Februar) zeigt sich Merz ungewohnt nachdenklich und emotional, allerdings aufgrund der Schicksalsschläge auch nahbar.
„Das sind Erlebnisse in einer Familie, die vor allem bei den Eltern, aber auch bei den beiden noch verbliebenen Geschwistern, tiefe Spuren hinterlassen haben“, betonte der Kanzlerkandidat der Union. „Ich spreche darüber nicht so häufig, aber wenn sie mich schon so danach fragen.“
Im Anschluss bestätigte Merz auf Nachfrage noch, dass er, wie sein Kontrahent Scholz, „Glück in der Liebe“ habe. Da war schon wieder ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Zuvor, und das ist in dem Kontext nur verständlich, reagierte er aber mit versteinerter Miene auf die persönliche Frage im TV-Duell.