Ein Hauch von „Jagd auf Roter Oktober“: Ein russischer Kampfhubschrauber-Pilot soll sich in die Ukraine abgesetzt haben. Deserteuren winken dort hohe Prämien für Kriegsgerät.
Deserteuren winken hohe PrämienRussischer Kampfhubschrauber-Pilot soll sich in die Ukraine abgesetzt haben
Wie ist es mit der Kampfmoral der russischen Truppen bestellt? Stimmen die Angaben der ukrainischen Sicherheitskräfte, scheint zumindest ihr Kopfgeld auf größere Waffensystem vorzuzeigen.
Die Geschichte erinnert ein bisschen an den Hollywood-Streifen „Jagd auf Roter Oktober“, in dem Sean Connery als russischer U-Boot-Kommandant zu den Amerikanern überläuft. In diesem Fall ist es allerdings eine Nummer kleiner: Bei einem Anflug auf den weißrussischen Stützpunkt Gomel soll jetzt ein russischer KA-52-Helikopter-Pilot die Navigation ausgemacht und sich Richtung Ukraine davongemacht haben.
Hacker veröffentlichen Suche nach verschollenem Helikopter
Das berichtet der inzwischen in den USA lebende renommierte Journalist Victor Kovalenko, der im Krieg 2014/15 selbst auf der Seite der Ukraine gekämpft hat. Er beruft sich dabei auf einen von der ukrainischen Armee veröffentlichten Funkmitschnitt zwischen dem Tower und dem Anführer der Helikopter-Gruppe.
Während vier der Helikopter schon landen, sucht der Anführer weiter nach dem Helikopter mit der Seriennummer RF-04812, kann ihn aber nicht finden und bricht die Suche unverrichteter Dinge ab. Auf YouTube wurde dieser Clip vom regierungskritischen weißrussischen Hacker-Kollektiv „Hajun Project“ veröffentlicht.
Dem abtrünnigen Soldaten winken in der Ukraine 460 000 Euro Prämie für den übergebenen Kampfhubschrauber und politisches Asyl, wie unter anderem die „Tagesschau“ berichtete. Das ist Teil eines Programms, das russische Soldaten zum Überlaufen animieren soll. Ihnen wird freies Geleit angeboten, wer zudem noch russisches Kampfgerät übergibt, dem winken satte Gewinne. 46 000 Euro bringt ein gepanzertes Fahrzeug, 92 000 Euro ein richtiger Tank.
Ukrainischer Rüstungskonzern hat die Prämien ausgelobt
Ein Marinekreuzer oder ein Kampfflugzeug sind dem ukrainischen Rüstungskonzern Ukroboronprom über 900 000 Euro wert. Dieses Angebot soll nicht nur die russischen Soldaten zum Überlaufen animieren, es soll auch das Misstrauen unter den Aggressoren schüren. Ein gutes Geschäft ist es auch, so ein KA-52-Hubschrauber kostet rund zehn Millionen Euro.