Südlich der Meerenge vor der Halbinsel Krym soll ein russischer Tanker von einer Drohne getroffen worden sein. Russland beschuldigt die Ukraine.
Ukraine-KriegDrohnen-Angriff auf russischen Chemikalientanker
In der Straße von Kertsch ist russischen Angaben zufolge ein russischer Tanker von ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Der Tanker „SIG“ sei am Freitag (4. August 2023) gegen 23.20 Uhr (22.20 Uhr MESZ) südlich der Meerenge vor der Halbinsel Krym getroffen worden, erklärte Russlands Föderaler Dienst für Wasserwege und Schiffsverkehr am Samstag im Online-Dienst Telegram.
Die „SIG“ habe „wahrscheinlich infolge eines Angriffs mit einer Marinedrohne“ ein Loch in Höhe der Wasserlinie im Bereich des Maschinenraums erlitten, teilte die Behörde mit. Das Schiff schwimme noch, hieß es. Eine Ölsperre sei um das Schiff herum errichtet worden, die Reparatur werde vorbereitet.
Chemikalientanker „SIG“ unbeweglich in der Straße von Kertsch
Die Website Marine Traffic zeigte die unbewegliche „SIG“ unmittelbar südlich der Straße von Kertsch, mit zwei Schleppern an ihrer Seite. Der Chemikalientanker „SIG“ ist von den USA mit Sanktionen belegt, weil er russischen Streitkräften in Syrien Treibstoff geliefert hatte.
Auf der strategisch wichtigen Brücke über die Meerenge, welche die von Moskau annektierte Krym mit Russland verbindet, kam der Verkehr etwa drei Stunden lang zum Erliegen, wie das Autobahn-Informationszentrum auf seinem Telegram-Kanal bekannt gab.
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Eine Explosion auf dem Schiff sei von der Halbinsel aus zu sehen gewesen und Anwohner hätten sie für eine Explosion in der Nähe der Siedlung Jakowenkowo unweit der Brücke gehalten, schrieb Wladimir Rogow, ein Vertreter der russischen Besatzungsbehörden in der südukrainischen Region Saporischschja, im Onlinedienst Telegram. Mehrere Besatzungsmitglieder seien durch Glasscherben verletzt worden.
Erst am Freitag hatte die Ukraine nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf ein russisches Marineschiff auf dem Stützpunkt Noworossijsk im Süden Russlands ausgeführt. Russland erklärte, einen versuchten Angriff ukrainischer Streitkräfte „mit Hilfe von zwei unbemannten Booten“ auf den Stützpunkt abgewehrt zu haben. Aus Kiew hieß es hingegen, der Angriff sei „erfolgreich“ gewesen.
Die Angriffe beider Seiten in der Region haben zugenommen, seit Moskau im vergangenen Monat aus dem Getreideabkommen ausgestiegen ist, das ukrainische Getreideexporte durch das Schwarze Meer ermöglicht hatte. (AFP)