Köln – Nanu, was ist denn das für ein Teil, das der Kölner Buchbinder Benedikt Koeden (34) mit zur ZDF-Kultshow „Bares für Rares“ schleppt?
Es ist ein Riesenbuch? Oder was ist der Holzgegenstand wirklich?
Schnell klärt Koeden das Mysterium auf: „Es ist ein Hängeschrank, den man an die Wand hängen kann.“ Gastgeber Horst Lichter ist von den Socken: „Das ist das größte Buch, was ich je gesehen habe“.
„Ich bin selbst Buchbinder“
Benedikt erklärt seine Leidenschaft für Bücher: „Ich bin selbst Buchbinder und habe das Teil im Internet gesehen.“ Er hatte keine Ahnung, wie groß das „Buch“ in Wirklichkeit ist und so hing er sich den Schrank mit der Aufschrift „C. Just und Söhne, Kandel Rheinpfalz“ auf.
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Der Clou: Der Schrank stammt aus den 1930er Jahren und wurde in einer Druckerei angefertigt – was ja auch irgendwie nahe liegt. Er wurde als Barschrank angefertigt und hing beim Chef im Büro.
Auch Experte Detlef Kümmel ist fasziniert von dem hölzernen Buchschrank und gibt seine Prognose ab: „Es ist ein einmaliges Objekt. Ich wäre hier bei einer Bewertung von 500 bis 600 Euro.“
So geht es in den Händlerraum, wo die Fachleute erst einmal das Objekt der Begierde bestaunen. Dann gehen die Gebote langsam in die Höhe.
Letztendlich macht Händler Fabian Kahl den Deal. Er zahlt an den Buchbinder 400 Euro.
Dabei hatte Benedikt gerade mal 100 Euro dafür bezahlt. Eine Vervierfachung also, nicht schlecht. „Es ist besser gelaufen, als ich ursprünglich erhofft habe.“
Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!
„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.
Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.
So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab
Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.
Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus.
Das bisher höchste Gebot
Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“.
Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer.