Der „Bares für Rares“-Verkäufer war „total geflasht“, denn mit so einer hohen Schätzung für sein kleines Gemälde hatte er wirklich nicht gerechnet.
„Eine Überraschung für Waldi“Doch am Ende geht der „Bares für Rares“-Händler leer aus

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„Das ist eine Überraschung für Waldi“, rief der Verkäufer und lief schnurstracks auf Walter Lehnertz zu. „Alter Schwede, das sieht aber cool aus“, lautete die Reaktion des Händlers, der sich das Bild mit „dem bildhübschen Mädel“ erst mal genauer ansehen wollte. Eine Kandidatin für sein Erotikzimmer? Jedenfalls startete „Waldi“ mit 480 Euro.
Peter brachte ein „kleines Juwel“ mit in die Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, das alle begeisterte. Horst Lichter nannte die dargestellte Dame „zauberhaft“, deren „Schönheit begeistern wird“, fügte Colmar Schulte-Goltz noch hinzu. Und im Händlerraum? Da musste Walter Lehnertz letztlich einsehen: „Schöne Frauen kosten Geld.“
Verkäufer Peter aus Düsseldorf hatte das kleine Ölgemälde auf Holz immer bei seiner Mutter gesehen, wusste aber nicht, auf welchem Weg das Werk in die Familie gelangt war.
„Bares für Rares“-Verkäufer von Expertise „total geflasht“
Colmar Schulte-Goltz hingegen datierte das „charmante“ Bild im Kabinettformat ganz genau. Denn die Darstellung war ein typisches Beispiel für die Salonmalerei um 1900.
Abgebildet war keine bestimmte Frau, sondern „die Schönheit der Frau als Typus“. Um die Jahrhundertwende war dieses Motiv sehr beliebt. Frauen wurden „allegorisch überhöht“ als Sinnbild für Jugend dargestellt. Damals (ab 1890) entwickelte sich auch der Ausdruck mit geöffnetem Mund als Effekt für den Betrachter, fuhr der Experte fort.

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Peter brachte ein „kleines Juwel“ mit in die Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, das alle begeisterte. Horst Lichter nannte die dargestellte Dame „zauberhaft“, deren „Schönheit begeistern wird“, fügte Colmar Schulte-Goltz noch hinzu. Und im Händlerraum? Da musste Walter Lehnertz letztlich einsehen: „Schöne Frauen kosten Geld.“
Der Künstler Conrad Kiesel hatte oben auf der Holztafel signiert und war laut Schulte-Goltz „gar nicht unbekannt“. Der Düsseldorfer Maler hatte zuerst Bildhauerei in Berlin studiert, bevor er sich vollständig der Malerei widmete. In vielen seiner Werke hatte sich Kiesel „mit der Schönheit an sich“ beschäftigt – oftmals auch im historischen Kontext.
Der Wunschpreis lag bei 400 Euro. Doch der Experte schätzte „das schöne Bild“ deutlich höher auf 1700 bis 2400 Euro, „denn diese Schönheit wird begeistern“. Der Verkäufer war „total geflasht“. Mit so einem hohen Wert hatte er nicht gerechnet. Wer im Händlerraum das Bild zuerst in die Hände bekam, hatte er sich aber schon überlegt.
Susanne Steiger: „Schöne Frauen kosten einfach Geld“

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Annika Raßbach erkannte sofort den Designer von einem Spiegel und einer Lampe mit beleuchtetem Blumendekor: Ernst Palme. Für die Objekte aus den 1970er Jahren wünschte sich der Verkäufer 2000 Euro. Raßbach taxierte nur 1200 bis 1500 Euro. Doch Daniel Meyer wollte sogar nur 300 Euro bezahlen. So nahm der Verkäufer Spiegel und Lampe wieder mit.
„Das ist eine Überraschung für Waldi“, rief der Verkäufer und lief schnurstracks auf Walter Lehnertz zu. „Alter Schwede, das sieht aber cool aus“, lautete die Reaktion des Händlers, der sich das Bild mit „dem bildhübschen Mädel“ erst mal genauer ansehen wollte. Eine Kandidatin für sein Erotikzimmer? Jedenfalls startete „Waldi“ mit 480 Euro.
Doch seine Kolleginnen und Kollegen hatten ebenfalls ein Auge auf das Bild und „die Frau als Göttin“ geworfen – so Daniel Meyers Umschreibung. Er rief gleich als nächster 500 Euro aus, wurde aber sogleich von Sarah Schreiber überboten. Bis zu 700 Euro handelten sich die beiden hoch und fragten danach den Verkäufer nach der Expertise.
Nachdem der Verkäufer die Schätzung von Schulte-Goltz preisgegeben hatte, stellte Susanne Steiger klar: „Schöne Frauen kosten einfach Geld.“ Danach war die 1000-Euro-Grenze schnell passiert und von Walter Lehnertz hörte man indes keinen Mucks mehr. Dafür rangelten sich Meyer und Schreiber weiter um die Gunst der Schönheit.
Erst als Händlerin Schreiber 1800 Euro bot, musste Konkurrent Meyer einmal tief durchatmen. Aber abschütteln ließ er sich immer noch nicht. Bei 1900 Euro von Meyer entschied dann die Händlerin: „Ich bin raus.“ „Wunderbar“, freute sich Meyer über das „kleine Brett mit der schönen Frau“. Und der Verkäufer? Der war immer noch „geflasht“.
„Bares für Rares“: Die weiteren Objekte der Sendung

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Bleistiftminen von Staedtler datierte Annika Raßbach zwischen 1920 und 1940. Gewünscht wurden 20 Euro, taxiert 50 bis 80 Euro und Walter Lehnertz zahlte sogar 100 Euro. Aber nur, weil die Verkäuferin versprach, noch einen passenden Stift hinterherzuschicken. „Dafür bekommst du das erste Bild, das ich mit den Minen zeichnen werde“, so der Händler.
Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Tafelaufsatz aus 800er Silber von Patrick Lessmann zwischen 1912 und 1915 datiert. Gewünscht wurden 240 Euro. Lessmann taxierte 350 bis 400 Euro. Händler Friedrich Häusser zahlte letztlich sogar 470 Euro.
Annika Raßbach erkannte sofort den Designer von einem Spiegel und einer Lampe mit beleuchtetem Blumendekor: Ernst Palme. Für die Objekte aus den 1970er Jahren wünschte sich der Verkäufer 2000 Euro. Raßbach taxierte nur 1200 bis 1500 Euro. Doch Daniel Meyer wollte sogar nur 300 Euro bezahlen. So nahm der Verkäufer Spiegel und Lampe wieder mit.
Ein Adler aus Porzellan stammte laut Colmar Schulte-Goltz vom deutsch-österreichischen Bildhauer Karl Tutter. Für den Vogel aus den späten 1960er oder Anfang der 1970er Jahren der Firma Hutschenreuther lag der Wunschpreis zwischen 90 und 120 Euro. Der Experte schätzte 200 bis 230 Euro. Friedrich Häusser zahlte sogar 390 Euro.
Eine Halskette aus 750er Weißgold mit Diamantbesatz (1,5 Karat) im Tropfenschliff aus den 1980er Jahren schätzte Patrick Lessmann auf 2000 bis 2200 Euro. Obwohl der Wunschpreis bei 3000 Euro lag, wurde die Händlerkarte angenommen und die Kette am Ende an Susanne Steiger für 2600 Euro verkauft.
Bleistiftminen von Staedtler datierte Annika Raßbach zwischen 1920 und 1940. Gewünscht wurden 20 Euro, taxiert 50 bis 80 Euro und Walter Lehnertz zahlte sogar 100 Euro. Aber nur weil die Verkäuferin versprach, noch einen passenden Stift hinterherzuschicken. „Dafür bekommst du das erste Bild, das ich mit den Minen zeichnen werde“, so der Händler. (tsch)