„Bares für Rares“Neue Expertin setzt Preis an und wird von Händlern übel abgewatscht

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Die neue Expertin Dr. Friederike Werner (li.) gibt ihre Einschätzung an Horst Lichter und die Verkäufer weiter.

von Susanne Scholz  (susa)

Pulheim – Wie nah oder besser gesagt, wie weit Händler und Experten in der Einschätzung von Kunstwerken auseinander liegen können, zeigte sich vergangenen Donnerstag bei „Bares für Rares“.

„Bares für Rares“: Dr. Friederike Werner ist die neue ZDF-Expertin

Es ging um Schweinkram. „Wat ne Schweinerei!“, eröffnete Horst Lichter den Auftritt der neuen Expertin Dr. Friederike Werner. Die Kunsthistorikerin und Ägyptologin hat nämlich zwei bronzene Schweine als erstes Begutachtungs-Objekt auf dem Tisch.

Die haben Elisabeth „Eliza“ Harth-Löffert und Erich Bruckner aus Hessen mitgebracht. Immerhin ist die Bronze-Skulptur satte 35 Kilo schwer.

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Die neue Expertin ist total begeistert. „Eine wunderbare Vollbronze.“ Der Zustand der Skulptur ist ihrer Meinung nach absolut hervorragend, einzigartig. Etwa um 1900 soll das signierte Stück entstanden sein.

„Bares für Rares“: Expertin Friederike Werner setzt Preis für Rarität sehr hoch an

Zwischen 1.500 und 1.800 Euro setzt Dr. Werner die Skulptur des Künstlers Wilhelm C. Robra an. Sehr zur Freude von „Eliza“, die das gute Stück einst von Bekannten für ihren Mann kaufte. Und die Bekannten hätten ihr glaubhaft versichert, dass es sich um ein Unikat handelt.

Das vermutet auch die neue Expertin. Einen Beweis dafür haben aber weder die Kunsthistorikerin, noch die Besitzerin.

„Na Engelchen, da haste aber zwei Säue mitgebracht“ begrüßt Händler Walter Lehnertz Eliza und steigt mit 80 Euro ein. Schnell sind die Gebote bei 250 Euro. Doch das ist dann auch schon die Schmerzgrenze.

„Bares für Rares“: Händler reagieren mit Kopfschütteln auf Expertise von neuer Show-Expertin

Als Besitzerin Elisabeth die Summe der Expertin nennt, herrscht allgemeines Kopfschütteln. „Ich kann diesen Expertisenpreis nicht nachvollziehen“, sagt Händlerin Susanne Steiger und recherchiert im Internet. Sie entdeckt: Die größte von Robra erschaffene Skulptur wurde vor etwa zehn Jahren für gerade mal 800 Euro verkauft. Also um einiges günstiger.

Folglich bleiben die Händler mit ihren Geboten im unteren dreistelligen Bereich. Eliza lehnt ab. Unter Tausend ist nichts zu machen. „Ich fühl' mich ein ganz klein bisschen enttäuscht“, gibt sie zu und nimmt die Eber wieder mit.

(susa)