„Bares für Rares“Händler völlig begeistert von Rarität: „Das wollte ich doch immer schon mal“

Feierliche Krönung bei „Bares für Rares“: Wann sonst hatte man als Normalbürger schon die Gelegenheit dazu? Das dachte sich einer der Händler schon seit Jahrzehnten und ergriff die einmalige Chance.
 (Bild: ZDF)

Feierliche Krönung bei „Bares für Rares“: Wann sonst hatte man als Normalbürger schon die Gelegenheit dazu? Das dachte sich einer der Händler schon seit Jahrzehnten und ergriff die einmalige Chance. (Bild: ZDF)

Laut der Expertin war diese Rarität für „einen der schönsten Tage“ gedacht - und den sollte in der Freitagsausgabe einer der „Bares für Rares“-Händler erleben.

„Entweder ist das Sprötzeblech oder Kulturgut“, überlegte Horst Lichter angesichts der Krone auf dem „Bares für Rares“-Tisch. Die Expertin Wendela Horz meinte, das Krönchen sei „für einen der schönsten Tage“. Horst Lichter strahlte und setzte sich das edle Teil direkt auf: „Für eine Motorradausfahrt?“

„Das ist eine Hochzeitskrone, und die ist von dem Patenonkel meiner Mutter“, klärte Cara, die mit ihrem Vater Hagen angereist war, über die Herkunft auf. Hagen fügte hinzu: „Unser Onkel hat sich in jungen Jahren diese Krone angeschafft und hat sie an Brautpaare verliehen.“

„Bares für Rares“: „Wer wird hier der König sein?“

„Das ist eine schwedische Brautkrone“, präzisierte Wendela Horz die Angaben. Die Punzen belegten 800er Silber und das Fertigungsjahr 1967. Die Spitzen zierten Amethyste und Zuchtperlen. „Königin Silvia hat auch mit einer Krone mit Amethysten geheiratet“, betonte Horz. „Diese Kronen hat sich natürlich nicht jede Braut selbst leisten können. Die hat man sich dann auch mal ausgeliehen.“ Passend zur Tradition, bei der Hochzeit etwas Geliehenes zu tragen.

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Durch die Ösen wurde die Krone mit Haarnadeln an der Frisur befestigt. „Die Krone ist von Hand gefertigt“, stellte die Expertin außerdem fest. „Dieses Stück hat bestimmt ganz viele glückliche Momente schon miterlebt.“ Hagen meinte: „Hoffentlich noch mehr!“

Seinen Wunschpreis von 400 bis 500 Euro konnte Wendela Horz jedoch nicht bestätigen. Ihre Einschätzung lag eher bei 250 bis 350 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch war jedoch sofort angetan von dem edlen Kopfschmuck. „Und das kann man sich aufsetzen und dann kann man heiraten?“, fragte er nach dem Brauch. „Toll“, fand Elke Velten.

„Wer wird hier der König sein?“, schaute Pauritsch in die Runde und startete mit 100 Euro. Elke Velten und Thorsden Schlößner stiegen in die Verhandlung ein, schnell war die Expertise übertroffen. Bei 480 Euro hoffte Elke Velten schon auf den Zuschlag, doch Thorsden Schlößner ließ nicht locker. Erst bei 550 Euro gab Velten auf, sehr zur Freude des Händlers.

Wolfgang Pauritsch schob seinem Kollegen „die schwedische Krone“ zu, die ihm David Suppes (links) feierlich aufsetzte: „Thorsden, jetzt wirst du gekrönt!“ Der strahlte: „Das wollte ich doch immer schon mal!“

„Bares für Rares“-Händler bietet nur ein Viertel der Expertise - Verkäuferin willigt ein

Auch eine 4711-Werbeleuchte aus den 1960er- oder 70er-Jahren mit einem Wert von 300 bis 400 Euro machte einen Händler glücklich. Benjamin Leo Leo wollte die Leuchte unbedingt nach Köln holen und überbot sich selbst von 250 auf 300 Euro: „Ich musste alleine bieten, sonst hätten die anderen es gemacht.“

Die asiatischen Schattenfiguren aus den 1890er- bis 1950er-Jahren bewertete die Expertin mit 800 Euro. Trotz der hohen Expertise gab die Verkäuferin ihre Figuren schon für 200 Euro an Benjamin Leo Leo ab, denn das war immer noch das Doppelte ihres Wunschpreises.

Das vergoldete Armband aus Weißgold mit Brillanten und Rubinen aus den 1960er- oder 70er-Jahren hatte einen Wert von 3.000 bis 3.300 Euro. Die gewünschten 3.000 Euro bezahlte Wolfgang Pauritsch. „Was soll ich dazu sagen, Rot-Weiß-Rot“, erkannte er im Schmuckstück die österreichischen Nationalfarben.

Die Wetterstation in einer Glaskugel aus dem Jahr 1989 wurde auf 150 bis 200 Euro geschätzt. Für 160 Euro kaufte Benjamin Leo Leo die nützliche Weltkugel, „wo man dann weiß, ob es zu Hause regnet oder nicht.“

Die beiden limitierten und signierten Farblithografien von Gottfried Helnwein „Der Schrei“ und „James Dean“ aus den Jahren 1983 und 1991 hatten einen Gesamtwert von 1.500 bis 1.900 Euro. David Suppes bezahlte sogar 2.300 Euro, denn ein Detail am James-Dean-Bild begeisterte ihn besonders: „Das finde ich ja so spannend, dass das der Originalrahmen von Helnwein ist.“ (tsch)