Köln – Dieses Fernrohr hat es wirklich in sich, das am Montag bei der ZDF-Trödelsendung „Bares für Rares“ angeboten wurde. Stolze 103 Jahre alt ist das Stück, welches von Julian Appelt und Melissa Leinmüller aus Baden-Württemberg angeboten wurde.
Es ist ein klassisches Erbstück. „Meine Mutter hat es geerbt und ich hab als Kind schon oft damit gespielt. Dann ist es im Keller gelandet und wir haben uns irgendwann dazu entschlossen, es hier loszuwerden“, sagt Julian bei der Schätzung. Dann wird es richtig interessant.
Was ist das denn? Kandidatin bringt eine echte Rarität mit
„Meine Uroma hat die Frau des ehemaligen Besitzers dieses Fernrohrs gepflegt und als Dank hat sie es dann bekommen. Interessant ist allerdings die Tatsache, wem das Fernrohr gehörte. Nämlich niemand geringerem als dem Luft- und Seefahrtkommandant Hans Peter Ferdinand Gluud. Nach ihm ist in Bremen sogar eine Straße benannt. Der Mann hat ein schlimmes Schicksal. Er starb als Offizier des Zeppelins LZ 18 beim Absturz 1913 in Berlin
Fernrohr mehr als 100 Jahre alt
Sein Fernrohr hat es aber bis heute überlebt und steht bei Horst Lichter nun zum Verkauf. Die Expertise kann sich sehen lassen: 400 bis 500 Euro soll das gute Stück wert. Aber auch nur, weil der Name des Offiziers auf dem Fernrohr steht.
Das Paar aus Baden-Württemberg ist aus dem Häuschen, will nicht unter 400 Euro nach Hause gehen. Doch für die Händler ist bei 350 Euro Schluss – mehr geht nicht. Händler Waldi fasst die Situation aus seiner Sicht zusammen: „500 Euro sehe ich hier als Verkaufswert und wenn du ein bisschen verdienen willst, dann finde ich 350 schon ordentlich.“
Das Ergebnis der Verkaufsrunde: Ein Deal kommt nicht zustande. Das Julian und Melissa gehen unverrichteter Dinge wieder nach Hause. „Wir fahren mit einem guten Bauchgefühl nach Hause, denn wir mussten nicht unbedingt verkaufen. Daher bleibt es jetzt in der Familie.“
Was ja auch nicht schlecht ist, angesichts der Tatsache, dass die beiden Nachwuchs erwarten.
„Bares für Rares“ – seit 2013 im ZDF
„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.
Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwicklt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.
So läuft die Sendung ab
Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.
Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus.
Das bisher höchste Gebot
Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“.
Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer.
(mja)
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