Turbulenter Auftakt bei „Bauer sucht Frau“: Ein Öko-Bauer outet sich als Metal-Fan, eine Kandidatin kann nicht ohne Knoblauchknolle und die andere hat ein äußerst skurriles Hobby. Schön: Bei einem Paar trifft Amors Pfeil direkt ins Herz.
„Bauer sucht Frau“Kandidat fertigt alle Frauen mit demselben Spruch ab
Es gibt sie noch, die Unterhaltung fürs Herz: Nach dem unterirdischen Umgangston im „Sommerhaus der Stars“ (RTL) und einem ebenso auf Krawall gebürsteten Cast bei „Promi Big Brother“ (SAT.1) zeigt der Auftakt der neuen Staffel „Bauer sucht Frau“ (montags und dienstags, 20.15 Uhr, RTL), das es auch anders geht: Freundlich, höflich und ja, auch ein bisschen kurios – aber dafür lieben die Zuschauerinnen und Zuschauer ja die Kuppelshow mit Moderatorin Inka Bause seit nunmehr 19 Staffeln.
Zehn Bauern und zwei Bäuerinnen sind dieses Mal auf der Suche nach der großen Liebe oder zumindest nach einer kräftigen Hand zum Zupacken: Stefanie (40) ist alleinerziehende Mutter und trägt Tattoos. Carolin (27) hatte zwar noch nie eine Beziehung, kommt aber mit klaren Vorstellungen („Ich will einen Mann zum Heiraten!“) und einer Sanduhr im Gepäck zum Scheunenfest: Speed-Dating! Beide Frauen tragen falsche Wimpern und das Herz am rechten Fleck.
„Bauer sucht Frau“-Bewerberin gesteht: „Knoblauch ist mein Leben!“
Auch die Bewerberinnen machen den Bauern klare Ansagen: „Magst du Knoblauch?“, fragt Laura den Ackerbauern Stephan. Der antwortet eher ausweichend. Laura legt lachend nach: „Knoblauch ist mein Leben!“ Ohne die geruchsintensive Knolle gehe bei ihr gar nichts, erklärt sie selbstbewusst. Bewerberin Simone hat ihrem Siegfried selbst gebackenen Kuchen mitgebracht. Der greift direkt zu und vertilgt die Stücke mit der Hand – genüssliches Fingerlecken und scheele Blicke von Simone inklusive. „Falschen Hasen“, eines ihrer liebsten Hackbratengerichte, kennt der Bauer auch nicht!
Kandidatin Marion backt hingegen gar nicht gern, was sie ihrem Bauern auch sofort sagt: „Der Käsekuchen kommt bei mir 20 Minuten in die Mikrowelle, das funktioniert immer“. Auch Kochen und Putzen mag der Pferdefan so gar nicht. Dem 70-jährigen Dietrich-Max-Helmut (Marion: „So ein komplizierter Name! Ich hoffe, ich kann ihn Max nennen“) entgleist kurzzeitig das Gesicht, am Ende lädt er die selbstbewusste Marion dennoch zu sich auf den Hof ein.
Aurora: „Ich begeistere mich für mongolischen Kehlkopfgesang“
Auch beim Thema Hobbys enttäuschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht: Kandidatin Aurora erklärt schon in ihrem Brief: „Ich begeistere mich für mongolischen Kehlkopfgesang“ – was eher zu Belustigung bei Schafzüchter Hannes (23) führt. Beim Scheunenfest erklärt sie dann, dass sie nicht so gern Feiern gehe: „Ich tu meist in der Nacht stricken, wir wohnen am Arsch der Welt.“ Hannes wählt sicherheitshalber Jenny aus. Die lässt zwar gern mal das Frühstück ausfallen, scheint aber etwas alltagstauglicher als ihre Konkurrentin zu sein.
Dass Viehwirt Daniel gern mal Feiern geht, darf angenommen werden: Der 26-Jährige sieht mit seinen gezupften Augenbrauen wie aus dem Ei gepellt aus. Der Bauer arbeitet nebenbei als Immobilienmakler. „Ich bin schon a bisserl wählerisch“, sagt der Niederbayer. Bei den Gesprächen mit seinen drei Kandidatinnen kehrt er dann den ausgebufften Casanova heraus. Jede Frau bekommt von ihm exakt den gleichen schmalzigen Text zu hören: „Wir haben ja schon tiefe Blicke ausgetauscht. Es knistert schon ein bisschen, es vibt, wie man heute sagt“, erklärt er allen treuherzig.
„Bauer sucht Frau“: Casanova-Bauer flirtet nach Schema F
Man befürchtet bereits, dass sich da jemand als der neue Patrick Romer bewirbt (der lud fünf Frauen auf den Hof ein und machte die auserwählte Antonia später im „Sommerhaus“ klein, eh sie sich von ihm trennte), doch Daniel nimmt nur eine mit – Glück gehabt!
Gute Chancen bei Geflügelbäuerin Stefanie verspricht sich auch Jochen. Der muskelbepackte, bärtige Hüne schaut leicht amüsiert auf seine eher schmächtige Konkurrenz herab: „Wer ein Bambi will ... Ich sage mal, wir sind drei verschiedene Gewichtsklassen.“
Während Jochen siegessicher Komplimente an Stephanie verteilt, wird er bei der Entscheidung von ihr kalt erwischt: „Ich habe dich von Anfang eher auf der Kumpelebene gesehen“, erklärt die Bäuerin dem Muskelpaket. Jochen ist angesäuert: „Ihre Entscheidung respektiere ich, aber ich glaube nicht, dass sie mit den anderen Männern glücklich wird“, tritt er nach.
Sanfter Bauer Hans: Liebe auf den ersten Blick
Dass Pferdewirtschaftsmeister Hans mit Kandidatin Elke glücklich wird, scheint hingegen sehr wahrscheinlich. Die Funken fliegen nur so zwischen dem 65-Jährigen und seiner Hofdame. „Es gibt ja die Liebe auf den ersten Blick, vielleicht erleben wir das hier gerade“, schwärmt der Bauer mit Herzchen in den Augen. Da bleibt für Konkurrentin Heike nur der tränenreiche Rückzug.
Interessant verspricht auch diese Konstellation zu werden: Der langhaarige Öko-Bauer Christoph outet sich als Riesenfan der deutschen Hardrock-Band Knorkator. Die langen Haare hat er sich wachsen lassen, um besser headbangen zu können. Da trifft es sich gut, dass sowohl Lisa als auch Stephanie ebenfalls gern auf Musikfestivals gehen. „Du bist echt eine coole Hupe“, sagt Christoph zu Stephanie, mehr als Freundschaft könne er sich aber nicht vorstellen.
Seine Auserwählte, Lisa, ist aber zunächst unsicher, ob sie wirklich mit auf den Hof kommen soll. Der Bauer findet das verständlich: „Wow! Das ist eine Frau, die schenkt nicht jedem Typ, den sie aus dem Fernsehen oder von einem zehnminütigen Gespräch kennt, sieben Tage ihrer Lebenszeit, sondern die möchte sich das ganz genau angucken“, feiert er Lisa. Nach dem Scheunenfest entscheidet sich Lisa aber doch noch für den Bauern. Die Hofwoche kann beginnen! (tsch)